Konsumenten ändern ihr Kaufverhalten bei Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs spürbar und greifen in Zeiten von steigender Inflation häufiger zu Handelsmarken. (Marken-)Qualität und Nachhaltigkeit verlieren im Lebensmittelbereich an Bedeutung. Der Preis spielt hingegen eine zentrale Rolle. Das sind Ergebnisse einer Studie*, die Simon-Kucher & Partners im September 2022 in Deutschland durchgeführt hat.
Im Lockdown war die Bedeutung des Preises gegenüber der Zeit vor Corona nahezu unverändert. Die Produktqualität aber hat für mehr als 70 Prozent der Befragten im Lockdown immens an Bedeutung gewonnen. Die aktuelle Studie zeigt nun, dass jetzt der Preis im Mittelpunkt steht: Mehr als doppelt so viele Befragte (62 Prozent) geben an, dass der Preis seit der Inflation wichtiger geworden ist. Darüber hinaus hat sich der Anteil der Befragten, für die (Marken-)Qualität und Nachhaltigkeit im Lebensmittelbereich im Vergleich zum Vorjahr an Bedeutung verloren hat, vervierfacht. „Haben sich Konsumenten während des Corona-Lockdowns gerne etwas gegönnt und zu teureren Markenprodukten gegriffen, sind viele Haushalte jetzt gezwungen, stärker auf den Preis zu achten, wovon Handelsmarken nun stark profitieren“, erklärt Martin Mattes, Partner im Konsumgüterbereich bei Simon-Kucher & Partners.
Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) gibt an, überwiegend oder fast ausschließlich Handelsmarken im Lebensmittelbereich zu kaufen. Insbesondere einkommensschwache Haushalte haben mit 66 Prozent den höchsten Anteil derjenigen, die fast ausschließlich Handelsmarken kaufen. Besonders bei Trockenprodukten sowie Obst- und Gemüsekonserven, aber auch bei Wasch- und Putzmitteln sowie Kosmetikartikeln wird verstärkt zu Handelsmarken gegriffen. Bei Genussmitteln, wie Snacks und Süßwaren, ist der Handelsmarkenanteil trotz Inflation hingegen stabil.
*Die Studie wurde im September 2022 in Deutschland durchgeführt. Dabei wurden 1.000 Konsumenten zum Kaufverhalten von Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs befragt.
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