Das Bäckerhandwerk sei stabil durch die Krise gekommen, meldet der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks, der in dieser Woche seine Betriebsstatistiken 2022 bekannt gab. Die Zahlen ließen vorsichtig aufatmen, trotz akuter Herausforderungen wie Energiekrise und Inflation habe die Branche bewiesen, dass sie ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und resilienter Teil von Deutschlands Mittelstand sei. Erfreulich sei die Zahl der Neugründungen trotz schwieriger Rahmenbedingungen.
Die Betriebsstatistiken für das Jahr 2022 zeigen, dass zahlreiche Betriebe mit den aktuellen Herausforderungen zu kämpfen haben. Hier nennt der Zentralverband die andauernde Energiekrise, die gestiegenen Rohstoffkosten und die Erhöhung des Mindestlohns als einige der Themen.
Zum Stichtag 31. Dezember 2022 waren 9.607 Betriebe in die Handwerksrolle eingetragen, was einem insgesamten Rückgang von 3,6 % bzw. 358 Betrieben entspricht (Rückgang 2021: -2,1 Prozent). „Es ist bedauerlich, dass wir für das vergangene Jahr 780 Betriebe weniger zählen. Die Herausforderungen waren für alle Betriebe deutlich spürbar“, analysiert Michael Wippler, Präsident des Zentralverbandes. „Umso mehr freuen wir uns über die 422 Neugründungen, die beweisen, dass vor allem junge Unternehmer die Zukunft in die Hand nehmen und trotz schwieriger Rahmenbedingungen des vergangenen Jahres zuversichtlich in die Zukunft schauen.“ Im Vorjahr 2021 wurden 380 Neugründungen verzeichnet.
Der Umsatz der Betriebe lag 2022 bei 16,27 Mrd. EUR, was einer Zunahme von 9,4 Prozent entspricht. Doch der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Verbandes Dr. Friedemann Berg warnt: „So erfreulich diese Zahl wirkt: Die Umsatzsteigerung ist vor allem auf die allgemeinen Preissteigerungen zurückzuführen, die durch die hohe Inflation ausgelöst wurde. Und dabei konnten die meisten Betriebe die immense Steigerung der Energie- und Rohstoffkosten nicht im vollen Umfang auf die Produktpreise umlegen!“
Im Jahr 2022 waren rund 238.900 Personen im Bäckerhandwerk beschäftigt, was einem Rückgang von 1,2 Prozent entspricht. Die durchschnittliche Mitarbeiterzahl pro Betrieb liegt nunmehr bei 24,8.
Bild: © Zentralverband