Liefer- und Filialbäckereien fordern von der Politik Soforthilfe für die explodierenden Energiepreise. Prof. Dr. Ulrike Detmers, Präsidentin des Verbandes Deutscher Großbäckereien: „Um eine Versorgungskrise zu vermeiden, senden wir SOS an die Politik. Für Einzel-, Filial- und Lieferbäckereien gibt es bereits die Bedrohungen durch Personalnot, vakante Leitungsstellen beim Führungskräftenachwuchs und Preiserhöhungen in 2022 gegenüber 2021. Während Preissteigerungen bei Zutaten, Verpackungen, Logistik usw. durch moderate Preishöhungen von Broten und Backwaren an Kunden weitergegeben werden konnten, sind explodierende Energiekosten nicht mehr über weitere Preiserhöhungen zu decken.“
Konkret fordert die Verbandspräsidentin:
1. Unbürokratische Liquiditätshilfen aus dem Topf der EEG-Umlage. 17,4 Mrd. EUR liegen nach Informationen des Verbandes aktuell auf dem Konto zur Förderung der erneuerbaren Energien. Ein Teil davon sollte verwendet werden, um bei existentiell bedrohten Grundversorgern wie Bäckereien die Zahlungsfähigkeit zu erhalten und Pleiten zu vermeiden.
2. Ein einfaches Antragsverfahren bei KfW-Krediten mit günstigen Zinsen und mehrjähriger Tilgungsfreiheit.
3. Das Energiekostendämpfungsprogramm mit Zuschüssen für Erdgas und Strom sollte verlängert werden. Die Beantragung und der Nachweis sollten möglichst einfach sein und auch von Klein- und Mittelstandsbetrieben bearbeitet werden können.
Den Klein- und Mittelstandsbetrieben müsse umgehend politisch die Angst vor der Insolvenz genommen werden. Fehlende Arbeitskräfte, Personallücken bei Betriebsnachfolger*innen, hybride Arbeitsformen usw. würden das Leistungsvermögen bei kleinen und mittleren Betrieben schon heute an die Grenzen menschlicher Leistungsfähigkeit bringen. „Jetzt muss Ruhe her, damit wieder Hoffnung aufkeimt“, so Prof. Detmers.
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