Harry-Brot hat in seinem Werk in Wiedemar erstmals Sandwich-Brot mit Mehl aus CO2-reduziertem Weizen gebacken. Der verwendete Weizen weist einen um 24 % geringeren CO2-Fußabdruck auf und ist das Ergebnis eines gemeinsam Kooperationsprojekts von Harry-Brot, Yara Deutschland und der Bindewald & Gutting Mühlengruppe. Die drei Projektpartner und beteiligte Vertragslandwirte haben die Ergebnisse ihrer Zusammenarbeit gestern (14. November) in Wiedemar vorgestellt.
Das Projekt war im August 2023 gestartet. An Stelle von herkömmlichem Stickstoffdünger verwendeten zehn Vertragslandwirte der Bindewald & Gutting Mühlengruppe im folgenden Weizen-Anbaujahr mineralischen Stickstoffdünger aus erneuerbarem Ammoniak. Der „grüne Dünger“ (Yara Climate Choice Renewable Dünger) entsteht, wie Marco Fleischmann, Geschäftsführer Yara Deutschland, erläuterte, auf Basis erneuerbarer Energien und bringt deshalb einen um 75 bis 90 % geringeren CO2- Fußabdruck mit. Das wiederum trägt entscheidend dazu bei, die Emissionen der Lebensmittel-Wertschöpfungskette insgesamt zu vermindern.
Norbert Lötz, Geschäftsführer Produktion und Technik bei Harry-Brot, erklärte: „Sammy`s Super Sandwich von Harry büßt nichts an Geschmack und Qualität ein“. Der Einsatz des CO2-reduzierten Mehls trage aber deutlich zur Erreichung der eigenen ehrgeizigen Nachhaltigkeitsziele bei. Bezogen auf das Endprodukt, dem Super-Sammy Sandwich, liegt die Reduktion des CO2-Fußabdrucks bei 8 %. „Das klingt vielleicht wenig“, so Lötz, „der durchschnittliche CO2-Wert für Weizenmehl in Deutschland liegt gegenüber unseren landwirtschaftlichen Referenzflächen jedoch deutlich höher. Legten wir den zugrunde, hätten wir eine CO2-Reduzierung von rund 17 %.“
Die Daten und Berechnungen der im Projekt eingesparten CO2-Emissionen sollen in den nächsten Wochen durch das Berliner Zertifizierungsinstitut Control Union verifiziert werden.
Dass eine CO2-Reduktion entlang der Lebensmittel-Wertschöpfungskette in der Praxis möglich ist, haben die Partner mit dem Projekt bewiesen und Zahlen geliefert. Nun liegt für Harry Brot der nächste Schritt darin, an den Handel heranzutreten. Man habe aber schon im Vorfeld Gespräche geführt.
Viele deutsche Konsumenten sind laut einer Ipsos-Umfrage bereit, für klimafreundliche Produkte etwas mehr zu zahlen – dennoch entscheidet sich die Nachfrage letztlich an der Supermarktkasse. „Hier kann die Politik unterstützen“, betonte Michael Gutting, Geschäftsführender Gesellschafter der Bindewald & Gutting Mühlengruppe, „etwa durch den Ausbau erneuerbarer Energien und eine klare Kennzeichnung klimafreundlicher Produkte.“
Bild: © Harry-Brot