Auf der diesjährigen Jahrestagung des Zentralverbandes des Deutschen Bäckerhandwerks in Essen wurde ausführlich über die aktuellen Herausforderungen der Branche debattiert. Neben Gesetzesvorhaben wie die Entwaldungsverordnung, das Kinderlebensmittelwerbeverbot und das Arbeitszeitgesetz, die für Unmut sorgen, sind auch die grundsätzlichen wirtschafts- und sozialpolitischen Entwicklungen mit Sorge zu betrachten. „Arbeit und Leistung muss sich wieder lohnen“, bringt es Roland Ermer, Präsident des Zentralverbandes auf den Punkt. Hier bestehe dringend politischer Handlungsbedarf. Eine klare mittelstandsfreundliche Politik müsse stärker in den Fokus politischen Handelns gerückt werden.
Das sieht auch Silke Gorißen, Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz in NRW, so und sicherte in ihrem Grußwort den Handwerksbäckern ihre Unterstützung zu: „Wir müssen das Handwerk stärken und uns für gute Rahmenbedingungen für die Branche einsetzen.“
In Essen wurde eine umfangreiche Neuordnung der Verbandsstruktur beschlossen. Herzstück ist eine neue Satzung. Sie bietet dem Verband zufolge deutlich mehr Flexibilität und Mitbestimmungsrechte. Neben den ständigen Ausschüssen können zu einzelnen Themen Beiräte gebildet werden, die die Arbeit des Zentralverbandes auf fachlicher Ebene zukünftig ergänzen sollen. Die Beiräte sollen mit Mitgliedern besetzt werden, die mit ihren Fachkenntnissen Maßnahmen mitgestalten und -tragen. Darüber hinaus werden mit der neuen Satzung Tagungsformate zulässig sein, um beispielsweise hybride Veranstaltungen durchführen zu können. Präsident Ermer begrüßt die Satzungsänderungen: „Mit den Beschlüssen ist es uns gelungen, einen weitreichenden Schritt auf dem Weg für eine moderne Interessensvertretung zu machen. Einmal mehr hat die Versammlung bewiesen, dass die Bäckerfamilie an einem Strang ziehen kann, um geschlossen die Zukunft anzupacken.“
Außerdem wurde beschlossen, die Werbegemeinschaft des Deutschen Bäckerhandwerks, die 1971 als eigener Verband gegründet wurde, in den Zentralverband zu integrieren. Die Werbegemeinschaft wird zum Ende des Kalenderjahres aufgelöst und als eigene Abteilung in den Zentralverband eingegliedert. Die Aufgaben der Werbegemeinschaft bleiben weiterhin die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, die Image-Arbeit sowie die Nachwuchsförderung.
„Die Zeiten haben sich geändert und mit ihnen die Erwartungen der Mitglieder. Die Betriebe brauchen eine effektive Einheit von Öffentlichkeitsarbeit und politischer Interessenvertretung“, begründet Präsident Roland Ermer den Schritt. Mit der Satzungsreform hat die Mitgliederversammlung nun auch formal beschlossen, dass für den Zentralverband die Interessenvertretung und zugleich auch die Öffentlichkeitsarbeit ein zentrales Aufgabengebiet darstellen. „Wir freuen uns, dass die Vorstände und Mitglieder die Umstrukturierung beschlossen haben“, äußert sich Matthias Grenzer, Präsidiumsmitglied und Vorstandsvorsitzender der Werbegemeinschaft. „Die Öffentlichkeitsarbeit auf verschiedenen Kanälen spielt in der heutigen Zeit eine zentrale Rolle, so dass die Integration von Image-Werbung, Pressearbeit und Marketing eine logische Konsequenz darstellte.“
Bild: Das Präsidium des Zentralverbandes © ZV