Der Wissenschaftliche Förderpreis des Verbandes Deutscher Großbäckereien geht 2024 an Dr. Silvia Brandner, TU München, für ihre Dissertation zur Funktionalität der Stärkeoberfläche bei der Teigherstellung. Armin Juncker, Hauptgeschäftsführer des Verbandes, überreichte die Auszeichnung am 18. Januar auf der Wissenschaftlichen Informationstagung der Berlin-Brandenburgischen Gesellschaft für Getreideforschung in Berlin.
In seiner Laudatio betonte Juncker die besondere Bedeutung der prämierten Arbeit für die wissenschaftliche Betrachtung der Vorgänge bei der Teigherstellung. Gerade bei einem Naturprodukt wie Brot würden sich die Materialeigenschaften häufig ändern, genau wie die Prozesse bei der Be- und Verarbeitung von Teig – wodurch es manchmal zu Überraschungen käme. Wichtig sei es daher, das Verständnis über das Zusammenwirken von Stärke und der Glutenmatrix zu erweitern.
Der besondere Verdienst von Dr. Brandner sei es, dass sie in ihrer Arbeit die Komplexität des natürlichen Weizenteiges reduziert habe. So habe sie etwa Stärkekörner durch künstliche Komponenten wie Glaspartikel mit unterschiedlicher Oberfläche oder die Glutenmatrix durch definierte Polymere ersetzt. Damit habe sie die Oberflächenfunktionalität gezielt steuern können. Durch diesen innovativen Ansatz leistete Dr. Brandner einen wertvollen Beitrag zum Verständnis über den Einfluss der Partikel-Polymergrenzfläche auf das Materialverhalten – und erhalte zu Recht den Wissenschaftlichen Förderpreis des Verbandes. Die Auszeichnung ist mit 2.500 EUR dotiert.
Bild: Verleihung des Wissenschaftlichen Förderpreises an Dr. Silvia Brandner durch den Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Großbäckereien, Armin Juncker © Verband Deutscher Großbäckereien