Jedes Jahr messen sich die Prüfungsbesten in den beiden Ausbildungsberufen des Bäckerhandwerks. In regionalen und überregionalen Wettbewerben, die von den Handwerkskammern und Landesverbänden des Bäckerhandwerks organisiert werden, gilt es, sich zunächst auf Bundesland-Ebene durchzusetzen. Sofern die Landessieger die Qualifikationshürde erreichen, werden sie vom Zentralverband zur Deutschen Meisterschaft der Bäckerjugend (DMBJ) an die Bundesakademie Weinheim eingeladen. In diesem Jahr waren 8 Bäckerei-Fachverkäuferinnen sowie 8 Bäckerinnen und Bäcker in Weinheim am Start.
Nach drei spannenden Tagen verschiedenster Arbeiten zum Wettbewerbsthema „Leidenschaft“ begrüßte Direktor Bernd Kütscher bei der Siegerehrung zahlreiche Ehrengäste, u.a. den Ersten Bürgermeister der Stadt Weinheim Andreas Buske sowie den Präsidenten des Deutschen Bäckerhandwerks Roland Ermer. Dieser lobte in seinem Grußwort das außerordentlich hohe Niveau der Teilnehmenden: „Dank solcher Leistungen blicke ich sehr optimistisch auf die Zukunft unseres Handwerks“. Wolfgang Schäfer brachte dies als langjähriger Juryvorsitzender auf den Punkt: „Zwischen dem ersten und dem zweiten Platz lagen in einem der Wettbewerbe nur 0,3 von 100 möglichen Punkten: „Ein Wimpernschlagfinale“. Anschließend dankte er der Fachjury, aus welcher Klara Maria Huth – nach über 46 Jahren Jurytätigkeit in Weinheim – sowie er selbst vom Präsidenten ehrenvoll in den Ruhestand verabschiedet wurden. Sein Nachfolger, Andreas Schmitt aus Neu-Isenburg, wurde im Zuge der Veranstaltung zum Vorsitzenden des Berufsbildungsausschusses des Zentralverbands gewählt.
Schließlich wurden die Sieger bekannt gegeben. Gewinner eines öffentlichen Votings, zu dem auf der Facebook- sowie Instagram-Seite der Akademie über Nacht mehr als 7.000 Stimmen beigetragen haben, wurde der Frühstücksteller von Dilara Pirtici, Ausbildungsbetrieb Bäckerei & Konditorei Raisch, sowie das gebackene Schaustück von Max Baier, Ausbildungsbetrieb Bäckerei & Konditorei Jochen Baier. Anschließend ehrte der Vorsitzende die von seiner Fachjury ermittelten Sieger. Die Erstplatzierten gewannen Fortbildungsgutscheine des Zentralverbands im Wert von je 3.000 EUR. Für die weiteren Platzierten gab es zudem Förderpreise der Wiesheu-Stiftung.
Als Deutsche Meisterin 2023 im Verkauf konnte Marie Duesmann aus Gronau in Westfalen, Landessiegerin aus NRW, die Fachjury am meisten überzeugen. Sie wurde bei „Der gute Bäcker H. Krimphove GmbH“ ausgebildet. Der zweite Platz ging an die bayerische Landessiegerin Alicia Ludwig aus Starnberg, ausgebildet in der Aumüller Brotfabrik Starnberg GmbH. Den dritten Platz holte sich die Landessiegerin aus Berlin, Sophie Hofmann. Ausbildungsbetrieb war „Die Backpfeife“ in Berlin.
Im Wettbewerb der Bäckergesellen des Jahrgangs 2023 holte sich der baden-württembergische Landessieger Max Baier aus Herrenberg die Deutsche Meisterschaft. Als Zweitplatzierte überzeugte die bayrische Landessiegerin Eva Holzmüller aus Stubenberg, ausgebildet in der Biohofbäckerei GmbH & Co. KG, Malching. Den dritten Platz konnte sich die Landessiegerin aus Sachsen-Anhalt erkämpfen, Monique Trappiel, ausgebildet in der Bäckerei Kirn in Halle an der Saale.
Die drei Erstplatzierten im Bäcker-Wettbewerb werden ab Januar vom Team der Bundesakademie sowie Mitgliedern der Bäcker-Nationalmannschaft in Weinheim trainiert. Zwei von ihnen treten im Juni 2024 bei der Bäckerjugend-Weltmeisterschaft in Reykjavik (Island) als „Team Germany“ an, eine Person zudem bei der Olympiade der Berufe, den WorldSkills 2024 in Lyon. Präsident Ermer hierzu: „Die bereits gewonnenen Titel sowie die noch kommenden Wettbewerbe zeigen, welche Türen sich durch eine erfolgreiche Ausbildung mit guter Abschlussprüfung öffnen können.“
Die Deutsche Meisterschaft der Bäckerjugend 2024 wird vom 15. bis 18. November 2024 stattfinden. Das Thema des Wettbewerbs, das auch für die Gesellen- und Abschlussprüfungen 2024 gilt, lautet dann: „Die bunte Welt des Handwerks“.
Bild: Deutsche Meisterschaft der Bäckerjugend in Weinheim © Bundesakademie Weinheim/Ingo Hilger