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Brot- und Backwaren: Weniger Absatz, mehr Umsatz im Schweizer Detailhandel

f2m-bub-KW24-pexels_Corinna_Widmer

2022 haben die Konsumenten rund 262.915 Tonnen Brot- und Backwaren im Schweizer Detailhandel gekauft. Dies entspricht einem Gesamtumsatz von rund 2,4 Mrd. CHF. Der Absatz von Brot- und Backwaren im Detailhandel sank um 6.406 Tonnen. Dieser Rückgang erklärt sich mit der Normalisierung des Außer-Haus-Konsums im Nach-Pandemiejahr 2022. Insgesamt blieb die Nachfrage nach Brot- und Backwaren hoch, teilt das Schweizer Bundesamt für Landwirtschaft BLW mit.
Wertmäßig hat der Brot- und Backwaren-Markt 2022 um 0,7 Prozent zugenommen, mengenmäßig um 2,4 Prozent abgenommen. Die rückläufigen Absatzentwicklungen sind, so das BLW, hauptsächlich auf die gesunkenen Absatzmengen in den Kategorien „Brot haltbar“ und „Teig“ zurückzuführen, deren Absätze um 6,2 respektive 9 Prozent gesunken sind.
Der durchschnittliche Verkaufswert über den gesamten Brot- und Backwaren-Markt fiel um 3 Prozent höher aus im Vergleich zum 2021. Trotz geringerer Absatzmengen wurde ein höherer Umsatz mit Brot- und Backwaren im Schweizer Detailhandel erzielt. Was bedeutet, dass die Preise für Brot- und Backwaren gestiegen sind. Wesentliche Preistreiber waren höhere Energie-, Logistik-, Transport- und Rohstoffkosten.

2022 ist der durchschnittliche Verkaufswert von Frischbrot stärker gestiegen als in den Jahren zuvor (22/21: +3,0 %, 21/20: 1,5 %, 20/19: -0,5 %). Insbesondere ab April 2022 stieg der durchschnittliche Verkaufswert von Frischbrot gegenüber dem des jeweiligen Vorjahresmonats an und lag im Dezembers 2022 4,8 Prozent über dem des Vorjahrs.
Die Pandemie-Jahre 2020 und 2021 führten zu außergewöhnlichen Entwicklungen in einigen Kategorien, insbesondere bei den haltbaren Broten, Teigen und süßen Segmenten. In den Pandemiejahren stieg deren Absatz jeweils deutlich an. Werden die letzten fünf Jahre betrachtet, ist der Absatz der haltbaren Brote um 13 Prozent gestiegen. Der erhöhte Konsum von haltbaren Broten setzte sich nach der Pandemie fort.

Während der Pandemie stieg die Beliebtheit von Halbfertigprodukten wie vorgefertigtem Teig aufgrund der geschlossenen Gastronomie und der Homeoffice-Pflicht deutlich. 2022 erzielte die Kategorie jedoch 2,1 Prozent weniger Absatz wie 2018. Ein kontinuierliches Wachstum über die vergangenen fünf Jahre verzeichnete die Kategorie Patisserie/Torten/Rouladen (Δ22/18: + 10,8 %). Die Gewohnheit, mehr Süßes und Desserts nachzufragen, ist auch nach der Pandemie erhalten geblieben.
34.391 Tonnen Brot- und Backwaren wurden 2022 in Bioqualität nachgefragt. Es wurde ein Umsatz von 342 Mio. CHF erzielt. Der Bio-Anteil bezogen auf die Absatzmengen von Brot und Backwaren im Detailhandel erreichte 2022 13,1 Prozent. Im Vergleich zu 2018 ist dieser Anteil konstant geblieben. Im Bio-Segment entfallen bei Brot- und Backwaren rund 83 Prozent der Absatzmenge auf Frischbrote (28.478 Tonnen). 2022 ist absoluter Spitzenreiter bezüglich des Umsatzanteils von Bio-Produkten innerhalb des Brot- und Backwaren-Sortiments. So wurden für 270 Mio. CHF Bio-Frischbrote gekauft, was einem Marktanteil von 24,5 Prozent entspricht.

Bild: © pexels/Corinna Widmer