Drei Monate nach dem Insolvenzantrag: Thilmann Brot mit Sitz in Wolken im Landkreis Mayen-Koblenz wurde von Ulrike´s Kulturbackhaus aus Andernach übernommen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Damit erwirbt die Unternehmerin sowie Bäcker- und Konditormeisterin Ulrike Schmitz mit ihrem Unternehmen Ulrike´s Kulturbackhaus, die in dritter Generation geführte Bäckerei Thilmann Brot.
An den Bäckerei-Filialist gehen mit Wirkung zum 15. Januar 2023 die acht größten Filialen der bisher 20 Thilmann-Brot-Standorte über. Dazu gehören die Filialen Kobern-Gondorf, Waldesch, Lahnstein, Koblenz-Metternich, Löhr Center Koblenz, Brey, Weißenthurm und Kruft. Gleichzeitig übernimmt Ulrike´s Kulturbackhaus die Produktion in Wolken und alle Mitarbeiter. Das Amtsgericht Koblenz hatte am 1. Dezember 2022 das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Thilmann Brot GmbH eröffnet.
„Das gesamte Backhandwerk und gerade die kleineren inhabergeführten Bäckereiunternehmen befinden sich seit längerer Zeit in einer schwierigen Situation. Umso mehr freue ich mich, dass wir in solch einem Marktumfeld für Thilmann Brot einen Käufer gefunden haben“, sagt der Insolvenzverwalter Jens Lieser. Es sei gelungen, den Geschäftsbetrieb von Thilmann Brot trotz erheblicher Verwerfungen am Markt aufgrund der stark gestiegenen Energiepreise zu stabilisieren und fortzuführen. Nach der Übernahme werden die acht vom Investor übernommenen Filialen bis kurz vor Weihnachten wie gewohnt weiterlaufen, bevor sie anschließend für wenige Wochen, aufgrund notwendiger Umbauarbeiten in der Produktion, vorübergehend schließen werden. Von Anfang bis spätestens Mitte Januar 2023 an wird in den acht Filialen der Betrieb wieder regulär anlaufen und die Filialen unter dem Namen Ulrike´s Kulturbackhaus neu starten.
Laut Insolvenzverwalter war die Bäckereikette Thilmann Brot als inhabergeführtes Unternehmen unverschuldet in die Krise geraten. Erhebliche Preissteigerungen bei den Rohstoffen wie Mehl und Mehrkosten beim Personal sowie die Corona-Pandemie hätten dem Bäckereibetrieb Probleme bereitet. Als seit dem Ukraine-Krieg die Energiepreise immens gestiegen waren und weiter steigen, habe Thilmann Brot nur noch Verluste erwirtschaftet. Letztlich habe man die finanziellen Belastungen nicht mehr aus eigener Kraft bewältigen können.