Welche Getreidequalitäten bringt die Ernte 2023 hervor? Und welche Verarbeitungsempfehlungen ergeben sich daraus? Jürgen Ellerkamp, Leiter Geschäftsbereich Bäckergeschäft SchapfenMühle, hat das eine und das andere in einem Fachmedientalk in dieser Woche vorgestellt. Zuvor erläuterte David Quast, Einkauf Getreide SchapfenMühle, wie sich das Unternehmen angesichts immer neuer Herausforderungen aufstellt und gelebte Regionalität versteht. Einer der Grundpfeiler sei der Vertragsanbau von Getreide im Umkreis der Mühle mit ihren vier Standorten in Ulm-Jungingen (2), Dornstadt und Neenstetten. Dies sei der direkte Draht in die Landwirtschaft, der Liefersicherheit für Bäckerkunden auf der einen und Abnahmegarantien zu definierten Preisen für die Landwirte auf der anderen Seite mit sich bringe.
Rund 100.000 Tonnen Getreide – konkret Dinkel, Weizen, Hafer, Gerste, Emmer und Roggen – verarbeitet das Unternehmen jährlich. Der Zeitkorridor für die Ernte, das stellt Quast fest, wird gefühlt immer kürzer. David Quast: „Auch in diesem für alle Parteien sehr herausfordernden Erntejahr konnten wir einmal mehr auf die enge und vertrauensvolle Partnerschaft mit unseren Vertragslandwirten bauen. Wenn man sich vor Augen hält, dass beispielsweise die Dinkelannahme von über 80 Prozent der Menge an nur drei Tagen abgewickelt werden muss, weil dies der optimale Zeitpunkt zum Dreschen war, können wir dies als Mühle nur gemeinsam mit den Erzeugern gut stemmen.“
Jürgen Ellerkamp betonte: „Noch ist die Ernte 2023 in Deutschland nicht vollständig abgeschlossen, aber schon jetzt zeichnet sich ab, dass wir mit einem unbefriedigenden Ergebnis hinsichtlich der Gesamterntemengen rechnen müssen. Auch werden die Qualitäten regional sehr unterschiedlich ausfallen.“ Bezüglich der Getreide, die jetzt noch geerntet werden, sei fraglich, ob diese noch müllerisch brauchbar sei oder nur noch als Futtergetreide Verwendung finden könne. Beim Weizen lägen die Erträge deutlich unter dem Vorjahr, die Qualitäten seien durchwachsen. Immerhin: „Die Dinkelernte wird gut.“ Die Dinkelerträge seien durchschnittlich, die Abweichungen bei der Qualität überschaubar.
In ihrem Erntebericht 2023 hat die SchapfenMühle Wissenswertes zur Getreideernte und zu den Qualitäten inklusive der Verarbeitungsempfehlungen für Bäcker zusammengestellt.