Scroll Top

Problembewusstsein für Food Waste wächst

f2m-bub-KW27-Food_Waste

Das Problembewusstsein für Lebensmittelverschwendung hat sich bei Verbrauchern in Deutschland und weltweit in den vergangenen zwei Jahren mehr als verdoppelt – getrieben vor allem durch steigende Lebensmittelpreise und Nachhaltigkeitsbedenken. Fast drei Viertel (73 %) der deutschen Verbraucher sind sich der Lebensmittelverschwendung in ihrem Haushalt bewusst, im Vergleich zu 34 % vor der Corona-Pandemie. Dieser Trend zeigt sich auch bei Verbrauchern weltweit. Das geht aus der neuen Studie des Capgemini Research Institute „Reflect. Rethink. Reconsider. Why food waste is everybody’s problem“ hervor. Für die Studie wurden weltweit 10.000 Verbraucher sowie Führungskräfte in 1.000 Unternehmen aus der Lebensmittelproduktion und dem Einzelhandel befragt.
Demnach suchen Verbraucher zunehmend nach Möglichkeiten, ihre Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Die Suchen in sozialen Medien, wie die Lebensdauer von Lebensmitteln verlängert werden kann, haben weltweit im Vergleich zum Vorjahr um 80 % zugenommen. Dazu motiviert werden Verbraucher vor allem durch die hohen Lebensmittelpreise (56 %) sowie Besorgnis über den Welthunger (52 %) und den Klimawandel (51 %).
60 % der Verbraucher haben ein schlechtes Gewissen, wenn sie Lebensmittel wegwerfen. Aber sie sehen auch Einzelhändler und Lebensmittelhersteller in der Pflicht: Fast zwei Drittel (61 %) der Verbraucher wünschen sich, dass Marken und Händler mehr tun, um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. 57 % sind enttäuscht, dass sich Unternehmen nicht genug um dieses Problem kümmern.
Martin Arnoldy, Leiter Konsumgüter und Handel bei Capgemini in Deutschland: „Konsumenten haben hohe Erwartungen an Unternehmen, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und nachhaltig zu handeln. Sie wünschen sich verständliche, klare Botschaften und leicht zu bedienende Tools, die ihnen dabei helfen, ihre eigenen Lebensmittelabfälle zu reduzieren und Kosten zu senken. Für Marken bietet das eine Chance, die Kundenbindung zu stärken.”
Für die Studie wurden im April und Mai 2022 weltweit 10.000 Verbraucher älter als 18 Jahre (darunter 1.200 in Deutschland) aus 11 Ländern in Nordamerika, Europa und der asiatisch-pazifischen Region befragt. Daneben wurden Führungskräfte aus 1.000 Unternehmen in der Lebensmittelproduktion und dem Einzelhandel befragt (darunter 80 in Deutschland). Für den Report wurden zudem 23 Interviews mit Experten aus Unternehmen, Universitäten, Start-ups, NGOs und Regulierungsbehörden geführt, die in den Bereichen Lebensmittelherstellung und -handel, Gastronomie, Lebensmittelkooperativen sowie Lebensmittelverpackung und -vertrieb tätig sind.

Bild: © pexels/Taryn Elliott