Scroll Top

La Lorraine Bakery Group erzielt zweistelliges Umsatzplus

f2m-bub-KW18-La_Lorraine_Belgien

Die belgische La Lorraine Bakery Group erzielte 2021 einen Umsatz von 885 Mio. EUR. Das entspricht einem Anstieg von 19 % gegenüber 2020 und 5 % gegenüber 2019. Das EBITDA belief sich auf 112 Mio. EUR, ein Wachstum von 29 % gegenüber 2020. Es liegt damit wieder auf dem Niveau von 2019.
Nach stark reduzierten Investitionen investierte La Lorraine vergangenes Jahr wieder 104 Mio. EUR, hauptsächlich in zusätzliche Produktionskapazitäten. „Nach der Covid-Delle im Jahr 2020 ist uns 2021 ein starkes Comeback gelungen, trotz mehrerer Schließungen im ersten Quartal, eines unvorhergesehenen Rohstoffmangels, einer schlechten Weizenernte und der Inflation in der zweiten Jahreshälfte. Dadurch konnten wir wieder das Niveau unserer Finanzergebnisse von 2019 erreichen. Das ist zwar nicht so hoch wie ohne Covid geplant, aber ich freue mich sehr, dass wir in diesen turbulenten Zeiten so widerstandsfähig sind. Das verdanken wir dem kontinuierlichen Einsatz unserer mehr als 4.300 Mitarbeiter“, sagt der CEO Guido Vanherpe.
Für 2022 erwartet La Lorraine einen starken Umsatzanstieg, der auf ein Mengenwachstum und die Auswirkungen der erheblichen Preissteigerungen infolge der anhaltenden Krise auf den Rohstoff- und Energiemärkten zurückzuführen ist.
Die Kostensteigerungen für Rohstoffe, Verpackungsmaterial, Energie und Löhne, die in der zweiten Jahreshälfte 2021 begonnen haben, werden sich voraussichtlich auch im Jahr 2022 fortsetzen. Es wird angestrebt, diese Kostensteigerungen so weit wie möglich über Preiserhöhungen weiterzugeben.
Im Geschäftsbereich Tiefkühlbackwaren wird ein starkes Mengenwachstum im Einzelhandel und Foodservice sowie im noch kleinen, aber schnell wachsenden E-Commerce-Segment erwartet. Dieses Wachstum will die Gruppe in allen europäischen Märkten und Produktkategorien realisieren. Zu diesem Zweck wurden im Laufe des Jahres 2021 zusätzliche Kapazitäten am tschechischen Standort geschaffen.
2022 und 2023 sind weitere Investitionen geplant. Dazu gehört der Bau einer neuen Halle am TK-Produktionssitz in Erpe-Mere/Belgien. Hier sollen im letzten Quartal 2022 zwei moderne Produktionslinien für TK in Betrieb genommen werden. Darüber hinaus will das Unternehmen die Kapazität am polnischen Standort erweitern. Außerdem haben der weitere Ausbau der Produktions- und Lagerkapazitäten in Belgien, der Tschechischen Republik, Ungarn und Rumänien begonnen.
Im Geschäftsbereich Frischbackwaren, in dem das Unternehmen nach eigenen Angaben belgischer Marktführer bei frischem Brot und Konditoreiwaren ist, soll die Strategie der Produkt- und Konzeptinnovation im Einzelhandel weiter umgesetzt werden. Die Investition in eine neue Kuchenlinie am Standort Ostende werde neues Wachstum, Innovationsmöglichkeiten und erhöhte Effizienz bringen, so La Lorraine. Im Brotsegment will man die Kompetenz bei den Artisan-Konzepte stärken.
Die Gruppe geht davon aus, dass sie die notwendigen Maßnahmen ergreifen kann, um die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die für 2022 erwarteten Finanzergebnisse so weit wie möglich zu reduzieren. Nach Ansicht des Unternehmens werden die direkten Auswirkungen auf La Lorraine in 2022 begrenzt bleiben. Die Exporte von bestehenden Standorten aus nach Russland und in die Ukraine machen weniger als 3 % vom Gesamtumsatz aus. Aufgrund der Krise in der Ukraine wurden Anfang März sowohl die Exporte nach Russland als auch der Bau eines neuen Produktionsstandorts auf Eis gelegt. Gleichzeitig wurde ein Kostensenkungsprogramm durchgeführt, bei dem die russische Organisation auf ein Kernteam von etwa 10 Personen reduziert wurde. Das Unternehmen wird die Entwicklung weiterhin genau beobachten.
Die indirekten Auswirkungen werden für die La Lorraine Bakery Group die gleichen sein wie für die gesamte Bäckerei- und Lebensmittelindustrie. Das Unternehmen teilt mit: „Die Ukraine spielt eine führende Rolle bei der weltweiten Versorgung mit Agrarprodukten wie Weizen, Mais und Sonnenblumenöl. Eine unsichere Versorgung führt ebenso wie eine unsichere Energieversorgung zu einem Anstieg der Preise. Dies wird zweifellos zu erheblichen Preissteigerungen bei den Endprodukten führen, die an die Kunden und Verbraucher weitergegeben werden. Abgesehen von diesen noch nie dagewesenen Preiserhöhungen gibt es derzeit keine Anzeichen dafür, dass es in West-, Mittel- und Osteuropa zu erheblichen Engpässen bei Grundstoffen wie Weizen und Butter kommen wird. Dies wird sich auch auf die Arbeitskosten auswirken, die aufgrund der hohen Inflation in den Jahren 2022 und 2023 ebenfalls steigen werden.“

Bild: © La Lorraine Bakery Group