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Großbäcker: Bake off legt zu und wird vielfältiger

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„Mit Ideenreichtum und effektiven Maßnahmen gestalten Großbäckereien die Zukunft“, leitete Prof. Dr. Ulrike Detmers, Präsidentin des Verbandes Deutscher Großbäckereien, in die Jahrespressekonferenz des Verbandes am 23. September in Gütersloh ein. Diese Strategie sei von zentraler Bedeutung, „denn die Summe der Großbetriebe in Höhe von 330 Betrieben im Jahr 2021 hat einen Marktanteil am Gesamtmarkt der Backwarenhersteller von gerundet 61 Prozent.“ Prof. Detmers berichtete über die aktuellen Entwicklungen im deutschen Backwarenmarkt. Demnach hat sich die Anzahl der Bäckereien hierzulande (erfasst werden nur Betriebe mit mehr als 20 Beschäftigten) zwischen 2000 und 2023 mehr als halbiert. 2023 gab es nach Branchenmeldungen nur noch 9.242 Bäckereien. Der Umsatz der Branche ist 2022 im Vergleich zu 2021 deutlich auf knapp 23 Mrd. EUR gestiegen, sicherlich auch als Folge der gestiegenen Preise. Weiter gewachsen ist der Marktanteil der Bäckereien mit einem Jahresumsatz von mehr als 50 Mio. EUR. Er lag 2022 bei 36 % (2021: 32 % Marktanteil). Was die Vertriebswege anbelangt, sind die Bäckereifilialen Prof. Detmers zufolge zwar immer noch der führende Vertriebskanal, sie hätten aber im Vergleich zum Lebensmitteleinzelhandel an Bedeutung verloren. Die Verlagerung des Filialgeschäfts auf den Einzelhandel werde sich voraussichtlich fortsetzen und im Jahr 2025 laut Prognosen einen Anteil von 47 % über den Einzelhandel und 49 % über Filialen erreichen. Andere Kanäle, z. B. Online, würden 4 % ausmachen.
Backstationen im Handel werden in der Umsatzbedeutung laut Prof. Detmers immer wichtiger. „Die drei führenden deutschen Discounter, nämlich Aldi, Lidl und Netto, steigerten ihren Backwarenumsatz im Zeitraum Januar 2021 bis September 2023 um 22,5 %.“ Dabei habe die Vielfalt in den Bake-off-Stationen zugenommen und umfasse heute z.B. auch süße Produkte, regionale Gebäcke und internationale Spezialitäten.
Die beliebteste Brotsorte der Deutschen war 2023 wieder einmal das Toastbrot mit einem Mengenteil von 28,3 %, gefolgt vom Mischbrot (24,9 %), Broten mit Körnern und Saaten (13,4 %), Vollkornbrot, Schwarzbrot (9,1 %) und Weizenbrot (8,5 %).
Eine große Herausforderung für die Branche, sei es, so die Verbandspräsidentin, auf Trends und Kundenwünsche, wie beispielsweise gesundheitsbewusste und pflanzenbasierte Produkte einzugehen. Gleichzeitig aber müssten auch die Anforderungen des Lebensmitteleinzelhandels nach Audits und Zertifizierungen sowie steigende gesetzliche Anforderungen erfüllt werden. Prof. Detmers: „Investitionen, aber auch neue Ideen, Perspektivwechsel und der Mut zur Veränderung sind wichtige Grundpfeiler, um den notwendigen Wandel anzugehen und unsere Zukunft positiv zu gestalten.“

Bild: Professor Dr. Ulrike Detmers, Präsidentin des Verbandes Deutscher Großbäckereien, mit Hauptgeschäftsführer Tobias Schuhmacher (2. v.l.) und Geschäftsführer Alexander Meyer-Kretschmer © f2m