Die GBT GmbH Bäckerei Technologie, Villingen-Schwenningen, und die Tochter GBT GmbH Fördertechniksysteme, Lünen, haben beim Amtsgericht Villingen-Schwenningen einen Insolvenzantrag gestellt. Zu den Hintergründen erklären die vorläufigen Insolvenzverwalter, die Rechtsanwälte Marc-Philippe Hornung und Thomas Oberle, sowie der Geschäftsführer Wolfgang Fuhst, dass sich die GBT-Gruppe „in den vergangenen Jahren vielen Herausforderungen ausgesetzt“ sah. Dazu werden in dem Statement, über das der Schwarzwälder Bote berichtet, u.a. die Reisebeschränkungen während der Corona-Pandemie genannt, die Kundenbesuche sowie die Durchführung von Reparaturen und Montagen insbesondere im Ausland für das Unternehmen unmöglich gemacht hätten. Weiter heißt es, dass sich die Stimmung in der Backwarenbranche noch mal drastisch verschlechtert habe seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine. Aufgrund von Preissteigerungen von rund 60 % für Weizenmehl und die gestiegenen Kosten für Gas und Strom hätten viele größere Investitionsentscheidungen in der Branche nicht weiterverfolgt werden können.
Durch den Krieg in Israel habe sich die Situation weiter verschlechtert. Die Zeitung zitiert Wolfgang Fuhst: „Mündlich zugesagte Aufträge wurden bis auf weiteres verschoben, aussichtsreiche Angebote an einen israelischen und an einen jordanischen Kunden wurden auf Eis gelegt.“ Und weiter heißt es: „Wir haben zwar das höchste Angebotsvolumen in der nunmehr 23-jährigen Geschichte der GBT, konnten aber seit Beginn des Krieges in der Ukraine keine nennenswerten Auftragseingänge mehr generieren. In Deutschland ist das große Bäckereisterben im Gange, die Zahl der insolventen Bäckereien steigt wöchentlich an.“
Der Geschäftsbetrieb werde laut den vorläufigen Insolvenzverwaltern an beiden Standorten in vollem Umfang fortgeführt. In den nächsten Wochen und Monaten werde mit „Nachdruck an einer Sanierung des Unternehmens gearbeitet, mit dem Ziel, eine langfristige Perspektive für das Unternehmen zu schaffen“.
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