Der Bio-Markt hat sich in der Schweiz während der letzten Jahre zu einem wichtigen Absatzmarkt entwickelt. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) und das Forschungsinstitut für biologischen Landbau FiBL haben in einer Studie u.a. analysiert, wie sich der Markt entwickelt und welche Kaufmotive relevant sind.
2020 wurden im Schweizer Detailhandel demnach Bio-Lebensmittel im Wert von 3242 Mio. CHF verkauft. Dies entspricht einem Marktanteil von 11 %. Am meisten gefragt waren frisches Gemüse und Kartoffeln (17 %). Darauf folgten Milch und Milchprodukte sowie Getreide und Backwaren mit einem Anteil von jeweils 15 % am gesamten Bio-Lebensmittelumsatz. Mit einer jährlichen Wachstumsrate von durchschnittlich 20 % wuchs von 2016 bis 2020 die Warengruppe Bio- Babynahrung am deutlichsten. 2020 betrug der Bio-Anteil in dieser Warengruppe 50 %. Bio-Eier und frisches Gemüse/Kartoffeln verzeichneten ebenfalls überdurchschnittliche Bio-Marktanteile von 28 bzw. 24 %.
Die wichtigsten Motive für den Kauf von Bio-Lebensmitteln sind für die Befragten die „Gewährleistung einer artgerechten Tierhaltung“ sowie die „Vermeidung von Pflanzenschutzmittelrückständen“. Für 85 % der Konsumenten sind diese beiden Gründe zentral. Wichtig sind weiter eine „umweltschonende Produktion“ und die „Vermeidung von vorbeugendem Antibiotikaeinsatz in der Nutztierhaltung“. Auffallend ist, dass „guter Geschmack“ kein gewichtiger Grund für den Bio-Einkauf darstellt. Die beiden mit Abstand wichtigsten Hürden für den Kauf von Bio-Lebensmitteln sind die „eingeschränkte Verfügbarkeit von Bio-Lebensmitteln in Kantinen, Restaurants und Take-Aways“ sowie die höheren Preise. Eine „zu starke Verpackung von Bio-Lebensmitteln“ ist für viele der Befragten ebenfalls ein Grund, um keine Bio-Produkte zu kaufen.