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BBGfG: 52. Wissenschaftliche Informationstagung

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Impressionen aus Berlin

Zur 52. Wissenschaftlichen Informationstagung der Berlin-Brandenburgischen Gesellschaft für Getreideforschung (BBGfG) trafen sich am 19. und 20. Januar 2023 fast 200 Experten des deutschen Getreide- und Backgewerbes sowie der Wissenschaft und der Zulieferindustrie. Die Tagung findet in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Berlin, der Berliner Hochschule für Technik, dem Max Rubner-Institut, Detmold, und dem Institut für Getreideverarbeitung, Nuthetal, statt.

Der erste Veranstaltungstag setzte mit dem Thema „Backwarenversorgung: In Krisenzeiten eine zentrale Aufgabe für die Ernährungssicherung“ den besonderen Schwerpunkt der Tagung. Sie begann damit, die Versorgungssituation mit Getreide in einem großen Maßstab zu betrachten.

In der sich an die Vorträge anschließenden Podiumsdiskussion wurde die Frage diskutiert, ob ein Wertewandel notwendig ist, der zu einer Zunahme der Wertschätzung von Lebensmitteln und damit verbunden zu einer Abnahme der Verschwendung von Lebensmitteln führen wird. Die Diskussionspunkte berührten die Grundlagen des Zusammenlebens, in deren friedvoller Verwirklichung es auch um die Wertschätzung der Wertschöpfung aus der Arbeit und die gerechte Nutzung fossiler Energieträger ging.

Der zweite Tag, Freitag, der 20. Januar 2023, war Fachthemen rund um verschiedene Innovationen in der Backwarenherstellung gewidmet. „Wasserstoff als Heizgas für Backöfen: Eine kritische Bestandsaufnahme“ war ein Vortrag überschrieben. Auch „Energieeffizientes Backen in Durchlaufbacköfen unter dem Blickwinkel der Produktqualität“ wurde vorgestellt. Außerdem wurde über die Entwicklung FODMAP-armer Backwaren und die Bedeutung mikrobieller polymerer Kohlenhydrate für die Lebensmittelindustrie berichtet.

Mit der Vortragsveranstaltung und ihrer späteren Dokumentation will die Berlin-Brandenburgische Gesellschaft für Getreideforschung zur Diskussion in Fachkreisen anregen, Themen versachlichen und einen Beitrag zu deren breiter öffentlicher Diskussion leisten.

 

Verleihung von Förderpreisen

Förderpreis der Großbäcker für Dr. Julia Zimmermann

Der Wissenschaftliche Förderpreis 2023 des Verbandes Deutscher Großbäckereien wurde Dr. Julia Zimmermann aus Stuttgart verliehen. Ausgezeichnet wurde ihre Dissertation, in der sie präklinische und klinische Untersuchungen zu Getreideunverträglichkeiten, insbesondere zur Weizensensitivität, durchführte und auswertete. Mit ihrer Arbeit sollte geklärt werden, welche Mechanismen sowohl bei der Produktion als auch bei den Betroffenen selbst zu solchen Unverträglichkeiten beitragen.

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Armin Juncker, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Großbäckereien, überreicht den Wissenschaftliche Förderpreis an Dr. Julia Zimmermann © Verband Deutscher Großbäckereien

Förderpreise der Bäcker-Innung Berlin

Die Bäcker-Innung Berlin hat in diesem Jahr zwei Förderpreise an den wissenschaftlichen Nachwuchs verliehen. Constanza Cecilia Carreño Villanueva erhielt die Auszeichnung für die im Rahmen ihrer Bachelorarbeit an der Berliner Hochschule für Technik erbrachte wissenschaftliche Leistung. Die Bachelorarbeit mit dem Titel: „Einfluss der Restbrotmenge auf die Gebäckqualität in Weizenmischbroten“ wurde im Berliner Werk der Harry-Brot GmbH unter der Betreuung von Matthias Müller und seitens der Hochschule von Prof. Dr. Claudia Pickardt angefertigt.

Mit dem zweiten Förderpreis wurden gemeinschaftlich Sarah Kubel und Helen Mrasek ausgezeichnet. Sie erhalten den Preis für ihre gemeinsam angefertigte Bachelorarbeit mit dem Titel: „Einfluss von Zitronensäure auf die Krustenbildung in Likörpralinen“. Diese Arbeit wurde an der Technischen Universität Berlin durchgeführt.

Die Laudationes hielt RA Johannes Kamm, Geschäftsführer der Bäcker-Innung Berlin.

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(v.l.) Constanza Cecilia Carreño Villanueva, Johannes Kamm, Matthias Müller und Prof. Dr. Claudia Pickardt © G. Gölz

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(v.l.) Johannes Kamm, Sarah Kubel, Helen Mrasek und Eckhard Flöter © G. Gölz

Preis der Bäckermeister Alfred Kühn Stiftung für Christa Lutum

Bäckermeisterin Christa Lutum, Verbandsvorsitzende des Bäcker- und Konditoren-Landesverbandes Berlin und Brandenburg, wurde für ihren unermüdlichen Einsatz für das Bäckerhandwerk, die besondere Förderung des Nachwuchses, das Wirken in der Branche und ihr Engagement für soziale und ökologische Aspekte mit dem Preis der Bäckermeister Alfred Kühn Stiftung geehrt. Die Laudatio hielt Lars Siebert, stellvertretender Obermeister der Bäcker-Innung Berlin.

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(v.l.) Lars Siebert, Christa Lutum und Eckhard Flöter © G. Gölz

Bernhard-van-Lengerich-Forschungspreis für Charlotte Dorothea Stemler

Den Bernhard-van-Lengerich-Forschungspreis 2023 für innovative Forschungstätigkeiten und hervorragende Leistungen auf dem Gebiet der Lebensmittelwissenschaften gab es für M.Sc. Charlotte Dorothea Stemler. Die Laudatio hielt Prof. em. Dr. Dr. e.h. Friedrich Meuser. Charlotte Stemler hat mit ihrer am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Institut für Angewandte Biowissenschaften, bei Prof. Dr. Katharina Scherf, in der Abteilung für Bioaktive und Funktionelle Lebensmittelinhaltsstoffe angefertigten wissenschaftlichen Arbeit: „Improvement of cake baking properties by lipases compared to a traditional emulsifier“ einen innovativen Beitrag geleistet. Gegenstand ihrer Forschungstätigkeit war es, zu beweisen, dass die Zugabe von Phospholipasen zu Teigen, die aus den Hauptkomponenten Wasser, Mehl, Butter, Zucker und Eiern bestehen, die in diesen vorkommenden Phospholipide so hydrolisieren, dass die sensorischen Eigenschaften der Gebäcke verbessert werden.

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(v.l.) Prof. Dr. Katharina Scherf, Prof. em. Dr. Dr. e.h. Friedrich Meuser, Charlotte Dorothea Stemler und Eckhard Flöter © G. Gölz