Man habe schon seit einiger Zeit nach einem Partner gesucht, lange vor dem Ukraine-Krieg, sagte Peter Görtz, gegenüber dem „Mannheimer Morgen“ nachdem bekannt wurde, dass der norwegische Investor FSN Capital ins Unternehmen einsteigt. „Aber nicht etwa, weil der Backbetrieb in Schieflage geraten ist, im Gegenteil: Es geht nicht um Rettung, uns ging es um die Zukunft.“
Peter Görtz und sein Bruder Frank Görtz leiten die Bäckerei mit Hauptsitz in Ludwigshafen, den rund 200 Filialen, 2.000 Mitarbeitern und gut 120 Mio. EUR Umsatz (2021) gemeinsam. Alle Firmenanteile gehörten bislang jeweils zur Hälfte den Familien von Peter und Frank Görtz. Nun bleibt beiden ein „signifikanter Minderheitsanteil“. Sie werden das Unternehmen weiterhin führen als Co-CEO`s. Den Mehrheitsanteil übernimmt – sofern das Kartellamt zustimmt – FSN Capital mit Sitz in Olso, voraussichtlich im 4.Quartal 2022. Der Investor schreibt in einer Mitteilung, man habe eine Vereinbarung zur Investition in Bäcker Görtz unterzeichnet, um einen führenden Hersteller und Einzelhändler für Lebensmittel für zu Hause und außer Haus auf dem 15 Milliarden Euro schweren deutschen Bäckereimarkt zu schaffen. Bäcker Görtz sei „eine der effizientesten, modernsten und profitabelsten integrierten Bäckereien in Deutschland“. Man freue sich darauf, das Görtz-System in weitere Regionen zu bringen.
Weitere Regionen? Der Mannheimer Morgen hakt nach. Peter Görtz: „Frische Backwaren lassen sich höchstens in einem Radius von 70 bis 80 Kilometer vertreiben.“ Und weiter oder schneller solle die Expansion auch mit dem Geldgeber im Rücken nicht gehen. Bisher liege der Filialradius bei 55 Kilometern um die Produktion in Ludwigshafen herum. Aktuell wird die Backstube in Ludwigshafen ausgebaut, die Erweiterung soll Mitte 2023 in Betrieb gehen.
Bild: © Bäcker Görtz