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Keine Einigung bei Tarifverhandlungen für Azubis

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Die Tarifverhandlungen für Auszubildende im Bäckerhandwerk sind vorerst gescheitert. Der Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks (ZV) spricht von einem enttäuschenden Ausgang und kritisiert, dass die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) keinerlei Kompromissbereitschaft gezeigt habe und jegliches Verantwortungsgefühl für die Situation der Betriebe und die Zukunft der Sozialpartnerschaft vermissen ließ. Verbandspräsident Michael Wippler: „Die Forderungen der Gewerkschaft sind überzogen und inakzeptabel. Leider können wir dem nicht zustimmen.“

Die zweite Verhandlungsrunde fand vergangene Woche statt. In einer ersten Verhandlungsrunde im Februar hatten ZV und NGG sich bereits auf Eckpunkte verständigt. Sie sahen den Angaben des ZV zufolge einen Anstieg der tariflichen Ausbildungsvergütung um bis zu 22 Prozent vor (im 1. Lehrjahr 830 EUR, im 2. Lehrjahr 880 EUR und 1.050 EUR im 3. Lehrjahr inklusive 50 EUR Inflationsausgleichsprämie). Nur die Laufzeit blieb noch als offener Punkt stehen. Diese Absprachen wurden nun in der zweiten Verhandlungsrunde von der NGG für obsolet erklärt. Man sei gewerkschaftsseitig zu niedrig eingestiegen, hieß es. Die NGG schlug nach Informationen des ZV stattdessen mit einer Maximalforderung auf, die eine Erhöhung der Vergütung von bis zu 47 Prozent bedeutet hätte.

Von Seiten der Gewerkschaft NGG heißt es, die Arbeitgeber im Bäckerhandwerk hätten die dramatische Situation ihrer Branche noch immer nicht erkannt. Claudia Tiedge, stellvertretende Vorsitzende der Gewerkschaft NGG: „Die historische Chance, einen deutlichen Wandel im Bäckerhandwerk zu vollziehen und die Ausbildung endlich attraktiver zu machen, wurde leider verpasst.“ Weil die Verhandlungen auf Bundesebene gescheitert seien, werde die Gewerkschaft NGG nun entscheiden, ob der Weg über regionale Vereinbarungen in Tarifverträgen gegangen werde.

Bild: © Zentralverband