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BDSI befürchtet dramatische Auswirkungen

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Auch die deutsche Süßwarenindustrie befürchtet dramatische Auswirkungen auf die Branche infolge des Ukraine-Kriegs. Man befinde sich „in der schwierigsten Situation seit dem Bestehen der Bundesrepublik“ teilt der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) am Montag, 4. April, gegenüber der Presse mit. „Schon mit der Corona-Pandemie haben sich Energie, Agrarrohstoffe, Verpackungen, aber auch der Transport massiv verteuert. Der Ukraine-Krieg verschärft die Situation nun drastisch und in existenzbedrohendem Maße.“
Das größte Damoklesschwert für die Unternehmen ist eine drohende Gasknappheit. Hinzu kommen weitere Herausforderungen: der Markt für wichtige Rohstoffe ist leergefegt, langjährig bestehende Lieferketten funktionieren nicht mehr. Besonders bekommen die Hersteller deutliche Preiserhöhungen und vermehrt Lieferschwierigkeiten beim Einkauf wichtiger agrarischer Rohstoffe wie Weizen, Sonnenblumenöl, Sonnenblumenlecithin und Nüssen zu spüren. Auch die Kosten für Milchpulver, Zucker, Eier oder Palmöl sind zuletzt deutlich gestiegen. Durch Preissteigerungen bei Dünge- und Futtermitteln verteuern sich auch andere Rohstoffe auf breiter Front. Diese Belastungen seien in dieser Form bislang einmalig und treffen die Betriebe in der Breite.
Bastian Fassin, Vorsitzender des BDSI fordert: „Die Politik muss jetzt alle Maßnahmen prüfen, die dazu beitragen, dass die Hersteller von Lebensmitteln weiter produzieren können.“ Hersteller von Süßwaren und Knabberartikeln benötigten deshalb vorübergehende Ausnahmen von der gesetzlichen Deklarationspflicht ihrer Produkte, solange einzelne Zutaten nicht mehr am Markt verfügbar seien. Damit weiterhin die Versorgung im Einzelhandel sichergestellt werden könne, müssten alternative Zutaten eingesetzt werden. Der wegen der Rezepturänderung erforderlich Verpackungsneudruck scheitere allerdings aktuell an nicht oder nur verzögert verfügbarem Verpackungsmaterial. Außerdem fordert der Verband, dass im Fall von Energieengpässen eine klare Priorisierung der Lebensmittelproduktion bei der Energieversorgung sichergestellt werden sollte.

Bild: © BDSI