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Wirtschaftsforschung: No more „business as usual“

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VDB Österreich Kolloquium 2023

Dipl.-Volkswirtin Dr. Ina Meyer vom Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung macht gleich zu Beginn ihres Vortrages deutlich, dass der Klimawandel die zentrale Herausforderung für Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft ist. Dabei gehe es nicht nur um die Umwelt, sondern auch um die Gesundheit der Menschen. Laut einer Umfrage von Eurobarometer sind 91 % der 15- bis 24-Jährigen in Europa davon überzeugt, dass die Eindämmung des Klimawandels zur Verbesserung ihrer persönlichen Gesundheit und ihres individuellen Wohlergehens beitragen kann. In der Gruppe der über 55-Jährigen wird diese Meinung von 84 % der Befragten geteilt. Politik und Gesellschaft hätten zwar eine umfassende Transformation als Ziel definiert, bislang aber nur wenig Erfolge vorzuweisen.

Eine wichtige Rolle in Österreich werde künftig der Landwirtschaft bzw. der Flächennutzung zukommen. Dabei gehe es einerseits um geringere Viehbestände und geringere Düngeraustragungen, andererseits um zunehmende Bebauung und Aufforstung. Im Vergleich der Jahre 1990 und 2020 sei die Ackerfläche in Österreich um 85.000 ha zurückgegangen, das Grünland sogar um 205.000 ha. Meyer: „Pro Person standen 2020 nur noch 2.957 m² landwirtschaftlicher Nutzfläche zur Verfügung – im Vergleich zu über 4.500 m² 1990.“ Bereits heute beeinflussen klimabedingte Wetterereignisse die Produktivität der landwirtschaftlichen Produktion negativ und bedingen Unterbrechungen der Lieferketten.

Für Lebensmittelerzeuger, so Meyer, ist es umso notwendiger, sich auf Strategien zur Eindämmung des Klimawandels einzustellen, eine Risikomanagementstrategie zu entwickeln und die eigene Resilienz zu stärken. (siehe Schaubild)