Gären, Gärverzögern, Schnellabkühlen, Gärunterbrechen oder Absteifen – diese Aufgaben kann der GVA e+ in beliebiger Reihenfolge und frei wählbaren Zeitabschnitten übernehmen (natürlich auch frosten und langzeitlagern). Jede Prozesskurve lässt sich laut Ralf Stark, Vertriebsleitung DACH bei MIWE, abbilden und reproduzierbar abfahren. Dabei deckt das Gerät ein Temperaturspektrum von -20 °C bis +40 °C ab; die relative Feuchte lässt sich bis hin zu 98 % rF einstellen.
Das kleine e+
Bei allen klimatischen Prozessen sind nicht zuletzt die Hygiene und Energieeffizienz wichtig. MIWE vergab für seine aktuellste Ausführung ein e+-Siegel. „Nur Systeme, die Energie effizient nutzen und einen ‚herausragenden Beitrag zur nachhaltigen Energieeinsparung‘ leisten, werden mit diesem Prädikat ausgezeichnet“, so Stark. Erreicht werden Energieeinsparungen durch den Einsatz modernster EC-Ventilatoren und elektronischer Expansionsventile, der durchgehenden, 80 mm starken Isolierung (optional 100 mm) ohne Kältebrücken, der sparsamen LED-Beleuchtung und der intelligenten Steuerung MIWE TC.
Wie viel Energie im täglichen Einsatz verbraucht wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab und natürlich von der Programmwahl. Mit MIWE eco:proof wird ohnehin vorhandenes Warmwasser statt teurer elektrischer Energie genutzt und zum sanften Aufwärmen des Gärraumes verwendet. Hierdurch kann die Energieeinsparung bei bis zu 20 % liegen.
Mit Blick auf die besonderen hygienischen Anforderungen einer Bäckerei kommt ein fugenloser, leicht zu reinigender Bodenbelag zum Einsatz. Außerdem wurde ein allseitiger Rammschutz installiert und ein Luftführungssystem aus Edelstahlelementen, die der Anwendende für die Reinigung leicht herausnehmen kann.
Die Steuerung
Bis zu 99 Programme können in der MIWE TC-Steuerung mit jeweils maximal acht Prozessschritten hinterlegt werden. Diese Schritte können eine beliebige Kombination der fünf klimatischen Abläufe (Gären, Gärverzögern, Schnellabkühlen, Gärunterbrechen und Absteifen) sein, sodass jeder Anwender seine eigenen Programme erstellen kann. Dies ist möglich, weil die einzelnen Phasen der klimatisierten Prozesse (also Programme) in der Steuerung nicht als feste Abläufe in einer vordefinierten Reihenfolge vorgegeben sind. Sie lassen sich daher beliebig kombinieren und können bei Bedarf mehrfach innerhalb eines Programms ausgeführt werden.
Die Gärkurve und alle Parameter werden auf dem Display in grafischer und/oder alphanumerischer Form angezeigt. Was die perfekte Einstellung ausmacht, das hängt auch von der Art des Produktes ab und von den individuellen Erwartungen der Bäcker.
Ist ein Programm definiert, läuft es von Anfang bis Ende ab, ohne dass eine Überwachung oder ein Eingreifen erforderlich ist. Durch diese Automatisierung kann Nachtarbeit vermieden und das Backen in die Tagschicht verlagert werden. Alle Funktionen des MIWE GVA e+ lassen sich über das browserbasierte Service Tool MIWE remote aber auch aus der Ferne steuern. Dazu Ralf Stark: „Mit diesem Service-Tool hat der Anwender die Anlage 24/7 komplett unter Kontrolle, so als stünde er direkt davor.“ +++