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b+b-2021-04-Was müssen Messen künftig leisten?

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2021 hätte das Jahr der großen (Präsenz-)Messen sein können. Stattdessen zwang Corona die Veranstalter von einer Absage zur nächsten und pushte die digitalen Formate.

Online-Messen, Webinare oder Livestreams haben sich bei Bäckern und ihren Zulieferanten eingespielt. Vorteile bieten sie noch dazu: weniger Reisekosten, weniger Zeitaufwand, ein Plus bei Reichweite und Nachhaltigkeit. Das wirft die Frage auf: Was müssen Messen künftig leisten? Könnte es ausreichen, sie ins Internet zu verlagern? Ganz klar: Nein. Darin sind sich die von uns befragten Maschinenbauer und Zutatenanbieter einig. Die soziale Interaktion und das Erlebnis Messe wiegen zu schwer. Kein digitales Format kann persönliche Kontakte ersetzen. Allerdings, auch das ergab unsere Umfrage, könnten Besucher nicht mehr so selbstverständlich wie bisher zu Messen reisen. Schon jetzt zeigt sich, dass sie in der Regel gut vorinformiert sind und dafür andere, oft digitale Kanäle nutzen, teilt ein Unternehmen mit. Die Antwort liegt im Hybrid-Format: die Messe fürs Netzwerken und den unmittelbaren Austausch, plus Online-Formate, die Wissen vermitteln oder andere Anreize setzen.

Helga Baumfalk

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Wie ist das Geschäftsjahr 2020 für Ihr Unternehmen gelaufen und welche Erwartungen haben Sie für 2021?

Es gab einige Schwankungen, ausgelöst durch die Lockdowns, welche in letzter Konsequenz auch bei uns eintrafen. Da wir sowohl Klein-Mittelstand als auch OEMs und Supermarktketten bedienen, konnten wir das Jahr 2020, auch dank des Einsatzes unserer Mitarbeiter, sehr gut abschließen. Wir erwarten für das Geschäftsjahr 2021 weiteres Wachstum.

Wie haben Sie während des Lockdowns und ohne Messen Ihr Unternehmen und Ihre Produkte gegenüber den Kunden und der Öffentlichkeit präsentiert?

Wir können natürlich dankbar sein, dass Anneliese bereits über einen hohen Bekanntheitsgrad verfügt. Wir präsentieren uns in einschlägigen Bäckermedien/ Zeitschriften und Websites, aber sprechen auch immer direkt mit unseren Kunden … dies natürlich auch über Teams, WhatsApp, Skype etc. … Natürlich darf man Website & Social Media nicht vergessen.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Könnten Sie in Zukunft auf Präsenzmessen verzichten?

Der Umstieg war für uns einfacher als gedacht. Man hatte sogar teilweise mehr Gelegenheiten, sich zu sehen. (Natürlich online.) Ich denke, wir werden auch aufgrund der Nachhaltigkeitsaspekte weiterhin nur reisen/an Messen teilnehmen, wenn es Sinn macht. Der persönliche Kontakt wird sich unserer Meinung nach nicht verlieren, aber vielleicht konzentrieren.

Haben oder werden Sie Ihre Kundenakquisition und -betreuung grundsätzlich ändern und welche Kommunikationskanäle werden Sie künftig stärker nutzen?

Wir sind ein Team, das sehr anpassungsfähig ist. Wenn unser Kunde den persönlichen Kontakt wünscht, gehen wir natürlich darauf ein, soweit es möglich ist und Sinn macht. Wir haben aber schon zuvor intern Medien wie Teams, Slack oder Skype genutzt und sind auch der Meinung, dass ein großer Teil dieser Kommunikation auch künftig weiterhin stärker genutzt werden sollte.

Was müssen Messen künftig leisten?
Wie digital können und müssen Messen sein?

Meiner persönlichen Meinung nach sollte die Messe genau das bieten, wozu sie da ist. Persönliche konzentrierte Kontakte, Möglichkeiten, Neuigkeiten vorzustellen und sich auszutauschen. Digitalisierung sehe ich im Punkte Infrastruktur und Leadmanagement/ Statistikauswertung und natürlich je nach Messe und Aussteller auch im Booth-Design. Von der Digitalisierung der Messen gänzlich ins Web (wie im Lockdown von einigen Anbietern versucht) halte ich für uns nicht für attraktiv.

An welchen Messen planen Sie, online oder in Person teilzunehmen?

Wir nehmen an der iba, südback, Modern Bakery Moscow und Gulf Food Manufacturing Dubai teil. Dies sind für unser Unternehmen die wichtigsten Messen im Markt.

Dennis Wendlinger, Geschäftsführer Anneliese Backtechnik GmbH, Eschweiler

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Wie ist das Geschäftsjahr 2020 für Ihr Unternehmen gelaufen und welche Erwartungen haben Sie für 2021?

Unser Ziel ist jedes Jahr ein kontinuierliches Wachstum, wobei die Corona-Krise diesen Kurs gebremst hat. Aktuell beobachten wir, dass sich die Lage in der Branche langsam entspannt, allerdings kann die Frage, wo wir am Ende des aktuellen Geschäftsjahres liegen werden, noch nicht seriös beantwortet werden. Wir sind aber positiv gestimmt, dass der erste Schritt in Richtung Normalität getan ist.

Wie haben Sie während des Lockdowns und ohne Messen Ihr Unternehmen und Ihre Produkte gegenüber den Kunden und der Öffentlichkeit präsentiert?

In dieser außergewöhnlichen Zeit lag unser besonderer Schwerpunkt auf der Kundenbetreuung. Vor allem in Zeiten, in denen persönliche Termine und direkter Kontakt nicht möglich war, haben wir rasch mit neuen digitalen Kommunikationsmitteln den persönlichen Kontakt gesucht. Besonders gut wurden dabei unsere digitalen Services angenommen – also Schulungen, Produktpräsentationen und vieles mehr, die online abgehalten werden. Die Bäcker- und Konditormeister stehen dabei direkt aus der Backstube weltweit für Anfragen bereit. Die Kunden können aus der gewohnten Umgebung dem virtuellen Training ganz einfach folgen und jeder Arbeitsschritt wird genau erfasst. Die rasche und einfache Lösungsfindung bzw. Unterstützung bei Anwendungsfragen online ist ein Gewinn für unsere Kunden. Dank der positiven Resonanz aus der Branche soll dieser Service in Zukunft noch weiter ausgebaut werden.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Könnten Sie in Zukunft auf Präsenzmessen verzichten?

Unsere Produkte wollen vom Kunden verkostet werden: Aussehen, Geschmack und Geruch spielen eine wesentliche Rolle. Daher wird es immer notwendig sein, unsere Produkte den Besuchern live vorzustellen. In welcher Form und unter welchen Rahmenbedingungen das passieren kann, ist offen.

Haben oder werden Sie Ihre Kundenakquisition und -betreuung grundsätzlich ändern und welche Kommunikationskanäle werden Sie künftig stärker nutzen?

Der persönliche Kontakt zum Kunden steht für uns immer an erster Stelle. Dennoch können digitale Services helfen, im Bedarfsfall kurzfristig Hilfestellung zu leisten bzw. weit entfernten Kunden lange und mühsame Anreisen zu ersparen.
Zusätzlich zu den digitalen Schulungen und Präsentationen verbinden wir aktuell auch die Produktfolder mit digitalen Lösungen. Mit einem QR-Code ausgestattet, werden die Nutzer zu den passenden Produkt-Videos weitergeleitet, die kurz und knapp die einzelnen Herstellungsschritte beschreiben. So wird den Kunden die Anwendung unserer Produkte noch einfacher und angenehmer gestaltet. Und das Beste: Die Videos sind unabhängig von der jeweiligen Uhrzeit, Tag oder Nacht, in den verschiedensten Ländern der Welt abrufbar.

Was müssen Messen künftig leisten?
Wie digital können und müssen Messen sein?

Natürlich war bzw. ist die Pandemie ein Digitalisierungs-
Booster. Dennoch hat es auch gezeigt, wie wichtig persönlicher Kontakt den Menschen ist. Wir denken, dass es Präsenz-Messen auch in Zukunft geben. Wichtig ist jedoch, die Digitalisierung auch am Messestand miteinfließen zu lassen. Ich denke da beispielsweise an virtuelle Rundgänge, die die Messebesucher ganz einfach mit auf eine Reise zu den weltweiten Produktionsstandorten nehmen. Wir haben mit virtuellen Rundgängen durch unser PANEUM bereits hervorragende Erfahrungen gemacht. Die Wunderkammer kann dank dieser Technik seit Mitte 2020 virtuell jederzeit besucht werden.

An welchen Messen planen Sie, online oder in Person teilzunehmen?

Aktuell sind keine Messeauftritte geplant. Wir werden die Entwicklung aber weiter genau beobachten und dann zu gegebener Zeit entscheiden.

Harald Deller, Geschäftsführer backaldrin International The Kornspitz Company GmbH, Asten/Österreich

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Wie ist das Geschäftsjahr 2020 für Ihr Unternehmen gelaufen und welche Erwartungen haben Sie für 2021?

Wie in vielen Branchen sind die Umsätze 2020 hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Da beispielsweise einige Bäckerei-Filialen coronabedingt von Schließungen betroffen waren, hat sich diese Tatsache natürlich auch auf unser Geschäft ausgewirkt. Und das weltweit, da wir ein global agierendes Unternehmen sind. Auf der anderen Seite hat es das Thema Sauerteig vor allem bei den Endverbrauchern stärker in das Bewusstsein geschafft. Viele Menschen haben angefangen, selbst zu backen, und tun dies noch. Das hat die Wertigkeit von Backwaren mit Sauerteig in den Fokus gerückt und geholfen, die hochwertigen Sauerteig-Backwaren beim Bäcker noch mehr wertzuschätzen. Für diese Entwicklung erwarten wir eine Fortsetzung im Jahr 2021.

Wie haben Sie während des Lockdowns und ohne Messen Ihr Unternehmen und Ihre Produkte gegenüber den Kunden und der Öffentlichkeit präsentiert?

Wie wahrscheinlich viele Unternehmen haben wir den digitalen Weg zu unseren Kundinnen und Kunden gesucht. Ob über unsere Webseite mit einem Blog, auf dem regelmäßig spannende Themen veröffentlicht werden, oder spezielle Newsletter, die an unseren Kundenstamm verschickt wurden. Zudem haben wir an digitalen Messen teilgenommen oder über Pressemitteilungen über unsere Neuheiten berichtet. Auch unsere Social-Media-Kanäle haben wir weiter ausgebaut und Informationen über Facebook, LinkedIn und Xing gestreut. Natürlich waren wir auch telefonisch erreichbar und haben Beratungsgespräche über Videotelefonie geführt. Unser Telefon-Service wurde auch schon vor Corona angeboten und genutzt, die Nachfrage ist jedoch gestiegen, und zusätzlich bieten wir Videotelefonie an.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Könnten Sie in Zukunft auf Präsenzmessen verzichten?

Unsere Erfahrung ist, dass keine digitale Maßnahme in der Lage ist, den direkten Kontakt zu ersetzen. Das direkte Gespräch ist unbedingt notwendig und daher werden wir in Zukunft auf keinen Fall auf Präsenzmessen verzichten können. Sauerteig und die daraus hergestellten Backwaren sind emotionale Produkte – man muss riechen, fühlen und schmecken können.

Haben oder werden Sie Ihre Kundenakquisition und -betreuung grundsätzlich ändern und welche Kommunikationskanäle werden Sie künftig stärker nutzen?

Natürlich werden wir den digitalen Aufschwung und die neu aufgebauten Kanäle und Kommunikationswege auch in Zukunft nutzen. Kundinnen und Kunden haben sich daran gewöhnt, neben der bisherigen, auch telefonischen Beratung nun auch per Videochat auf uns zuzukommen. In vielen Fällen ist die Beratung auf diese Weise möglich, wird aber den persönlichen Kontakt auch langfristig nicht ersetzen können. Trotzdem werden wir nächste Digitalisierungs-Schritte gehen unter dem Motto B:digital.

Was müssen Messen künftig leisten?
Wie digital können und müssen Messen sein?

Eine gesunde Mischung aus digitalen Events und Präsenzveranstaltungen wird aus unserer Sicht die Zukunft sein. Einige Themen lassen sich wunderbar digital umsetzen und können mit geringem (Zeit)aufwand punkten. Der persönliche Austausch, der Aufbau von Geschäftsbeziehungen und die Produktvorstellung über alle Sinne müssen aber unbedingt live stattfinden. Veranstalter sollten alle Möglichkeiten ausschöpfen, den Beteiligten, egal ob Ausstellende oder Besuchende, größtmögliche Sicherheit zu geben.

An welchen Messen planen Sie, online oder in Person teilzunehmen?

Sollte die Food Ingredients Europe (FIE) vom 22.11.-02.12. in Frankfurt stattfinden, planen wir aktuell mit einem Stand vertreten zu sein. Ansonsten freuen wir uns auf 2022 und hoffentlich wieder persönliche Gespräche auf Messen und Kongressen.

Ernst BÖCKER GmbH & Co. KG, Minden

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Wie ist das Geschäftsjahr 2020 für Ihr Unternehmen gelaufen und welche Erwartungen haben Sie für 2021?

Unser Geschäftsjahr 2020 ist sehr gut verlaufen, es gab nur im Inland (Filialbäcker) einige Verluste. Unser Export hat die Inlandsverluste ausgeglichen und die Industrie hat die Regale im LEH immer gut gefüllt. Noch nie wurden so viele Mahlzeiten (Brotzeiten) zu Hause durchgeführt, deshalb der große Erfolg der Industrie-Bäcker, egal ob Kuchen oder Brot. Auch in 2021 (1. Halbjahr) haben wir das Ergebnis aus 2020 gehalten.

Wie haben Sie während des Lockdowns und ohne Messen Ihr Unternehmen und Ihre Produkte gegenüber den Kunden und der Öffentlichkeit präsentiert?

Alles per Telefon, Mail und MS Teams, in wenigen Fällen wurden die Kunden besucht, nach vorheriger Genehmigung, Schnelltest usw.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Könnten Sie in Zukunft auf Präsenzmessen verzichten?

Wir kommen auch ohne Messen gut zurecht, würden aber an Messen weiterhin festhalten und uns beteiligen. Bei DÜBÖR war eine Messe immer eine Kommunikationsplattform, unsere Messebeteiligung wurde nie als Verkaufsmesse gesehen. Bei uns auf der Messe kommen die Kunden, Händler und Mitarbeiter zusammen und werden geschult und beraten.

Haben oder werden Sie Ihre Kundenakquisition und -betreuung grundsätzlich ändern und welche Kommunikationskanäle werden Sie künftig stärker nutzen?

Die Pandemie hat sehr viel Veränderung ausgelöst und wir werden die digitalen Möglichkeiten weiter ausbauen und nutzen. Eine Website ist sehr wichtig und auch alle anderen Kanäle (YouTube und Co.) müssen bespielt werden.

Was müssen Messen künftig leisten?
Wie digital können und müssen Messen sein?

Jede Messe und Tagung benötigt immer parallel einen Onlinezugang und die Möglichkeit einer Online-Teilnahme. Die Messelandschaft wird sich verändern, die Menschen in den Firmen kommen immer schlechter aus den Betrieben, da ist eine Online-Messe ohne Reisezeit die optimale Alternative.

An welchen Messen planen Sie, online oder in Person teilzunehmen?

iba, interpack, südback (persönlich vor Ort mit eigenem Stand) und verschiedene Messen im Ausland wie die Bakery Show in China oder die IBIE in Las Vegas (online) und DÜBÖR vor Ort.

DÜBÖR Groneweg GmbH & Co. KG, Bad Salzuflen

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Wie ist das Geschäftsjahr 2020 für Ihr Unternehmen gelaufen und welche Erwartungen haben Sie für 2021?

Zum GJ 2020: Im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 wurden speziell unsere kleineren und mittleren Kunden von schweren Umsatzeinbrüchen getroffen, da Verbraucher die Bäckereien kaum mehr aufsuchten. Auch die Kaffeegeschäfte wurden geschlossen, was zusätzliche Umsatzeinbußen bedeutet hat. Im Bereich der industriellen Kunden konnte man lediglich Verschiebungen bei Investitionsprojekten wahrnehmen. Die Projekte wurden aber schlussendlich durchgeführt.
Zum GJ 2021: Es ist ein deutlicher Aufschwung auch bei Filialbäckern zu beobachten. Investitionen werden nun wieder freigegeben und auch im Bereich der industriellen Kunden werden weltweit große Projekte geplant und durchgeführt.
Fazit: Durch unseren starken Fokus auf Industriekunden konnten wir den Umsatzrückgang im kleinen und mittleren Kundensegment kompensieren.

Wie haben Sie während des Lockdowns und ohne Messen Ihr Unternehmen und Ihre Produkte gegenüber den Kunden und der Öffentlichkeit präsentiert?

Zentraler Dreh- und Angelpunkt war auch während der Pandemie unser Technologiezentrum, die FRITSCH World of Bakery. Trotz Hygienebestimmungen und geringer Reisemöglichkeiten können wir unsere Kunden über Livestreams mitnehmen zu unseren Anlagen und sie durch Videocalls beraten, schulen oder ihnen Hilfestellung geben.
Des Weiteren spielt unser Netzwerk der MULTIVAC Gruppe eine zentrale Rolle. Weltweit wird FRITSCH durch 87 Tochtergesellschaften der Gruppe vertreten. Durch diese Präsenz in über 140 Ländern können wir unsere Kunden auch bei eingeschränkter Reisetätigkeit weltweit betreuen und schnell auf Anfragen sowie Anforderungen reagieren.
Zudem ist die Kommunikation von neuen Entwicklungen sowie neuer, kreativer Kreationen im Endproduktbereich über die Fachpresse und unsere Social-Media-Kanäle ein wichtiger Kontaktpunkt.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Könnten Sie in Zukunft auf Präsenzmessen verzichten?

Trotz vieler neuer Möglichkeiten, welche sich als Kontaktpunkte während der Pandemie noch stärker gefestigt haben, bleiben Präsenzmessen ebenfalls eine wichtige Vertriebsplattform für uns.
Um die Vielseitigkeit sowie Prozesssicherheit unserer Anlagen und die daraus resultierende Qualität der Endprodukte (Backwaren) zu veranschaulichen, ist ein Treffen in Person unerlässlich. Online können olfaktorische und gustatorische Eindrücke nicht vermittelt werden.
Zudem ist für eine umfangreiche Beratung sowie eine gemeinsame Produktentwicklung ein persönlicher Austausch notwendig. Um diese Zusammenarbeit Hand in Hand mit Kunden und Interessenten zu gewährleisten, bietet sich auch ein Besuch in unserem Technologiezentrum, der FRITSCH World of Bakery, an. Eine große Bandbreite der gesamten Zielgruppe jedoch gezielt an einem Ort zu treffen und auch das Netzwerk sowie den Austausch innerhalb der Branchen zu fördern und zu sichern, dafür spielen Messen für uns weiterhin eine tragende Rolle.

Haben oder werden Sie Ihre Kundenakquisition und -betreuung grundsätzlich ändern und welche Kommunikationskanäle werden Sie künftig stärker nutzen?

Social Media werden sicher weiterhin ein wichtiger Fokus sein, deren Nutzung wir weiter ausbauen und optimieren möchten. Zudem werden alternative Konzepte, wie exklusive In-House-Events, ein fester Bestandteil sein.

Was müssen Messen künftig leisten?
Wie digital können und müssen Messen sein?

Messen werden auch künftig ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt der Branche sein. Besonders bei großen Leitmessen ist der persönliche Kontakt wichtig. Generell können Messen bestimmt durch virtuelle Inhalte ergänzt werden.

An welchen Messen planen Sie, online oder in Person teilzunehmen?

Für uns ist die Teilnahme an den beiden wichtigsten Messen unserer Branche, der iba in München sowie der südback in Stuttgart, gesetzt. Hierbei setzen wir unseren Fokus klar auf die Teilnahme an Präsenzmessen.

FRITSCH Bakery Technologies GmbH & Co. KG, Markt Einersheim

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Wie ist das Geschäftsjahr 2020 für Ihr Unternehmen gelaufen und welche Erwartungen haben Sie für 2021?

Das Geschäftsjahr verlief unterdurchschnittlich. Wir konnten die Erwartungen nicht erfüllen. Insgesamt blieben wir im positiven Bereich, hatten aber vor allem Erschwernisse im Auftragseingang zu verzeichnen.

Wie haben Sie während des Lockdowns und ohne Messen Ihr Unternehmen und Ihre Produkte gegenüber den Kunden und der Öffentlichkeit präsentiert?

Es blieb die Direktansprache über Telefon und E-Mail. Zudem nutzen wir unsere Social-Media-Kanäle.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Könnten Sie in Zukunft auf Präsenzmessen verzichten?

Wir brauchen definitiv Präsenzmessen. Wir verkaufen über Vertrauensbildung und benötigen eine Diskussion, z. B. mit Mustern von Backwaren, großen Layout-Plänen oder auch mal Materialmustern. All diese Dinge sind online nicht möglich. Zudem haben unsere Kunden zum Teil nicht genügend Routine im Umgang mit Online-Programmen, was den Dialog erschwert.

Haben oder werden Sie Ihre Kundenakquisition und -betreuung grundsätzlich ändern und welche Kommunikationskanäle werden Sie künftig stärker nutzen?

Wir setzen auf die Web-Präsenz und Social Media. Um allerdings Abschlüsse zu machen, ist der persönliche Kontakt unabdingbar. Insofern werden wir wieder Besuche machen, Messen abhalten und Interessenten zu uns einladen.

Was müssen Messen künftig leisten?
Wie digital können und müssen Messen sein?

Wir hoffen auf die Rückkehr der Messen wie vor Corona. Die gängigen Konzepte, flankiert mit digitalen Previews scheinen uns gut geeignet.

An welchen Messen planen Sie, online oder in Person teilzunehmen?

FBK, interpack, südback, Sachsenback, iba, IBIE

GBT GmbH Bäckerei Technologie, Villingen-Schwenningen

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Wie ist das Geschäftsjahr 2020 für Ihr Unternehmen gelaufen und welche Erwartungen haben Sie für 2021?

Trotz weltweiter Corona-Pandemie und damit einhergehender Kontaktbeschränkungen – was ja auch nur eingeschränkt Kundenkontakte ermöglichte – konnten wir bei Handtmann für das Geschäftsjahr 2020 ein sehr ordentliches Ergebnis erzielen und sind auch mit dem Halbjahresergebnis des laufenden Geschäftsjahr 2021 sehr zufrieden.

Wie haben Sie während des Lockdowns und ohne Messen Ihr Unternehmen und Ihre Produkte gegenüber den Kunden und der Öffentlichkeit präsentiert?

Wir haben unsere zahlreichen Neuentwicklungen, wie beispielsweise unser neues Teigteilsystem oder unser neues, mehrbahniges Dosiersystem, auf der Digital Handtmann Foodtec der Öffentlichkeit präsentiert (www.handtmann.com/foodtec) und haben auch an der iba Connecting experts teilgenommen. Ergänzend haben wir digitale Formate, wie Webinare und Produktspots, angeboten. Kundenvorführungen wurden als Online-Veranstaltungen geplant und in Echtzeit vorgeführt. Dies ermöglichte uns, bestehende Projekte weiterzuführen und für potenzielle Neukunden weiterhin Maschinenvorführungen zu organisieren. Unsere Vertriebs- und Service-Experten waren natürlich immer in Kontakt mit unseren Kunden und Interessenten.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Könnten Sie in Zukunft auf Präsenzmessen verzichten?

Unsere Erfahrung ist, dass digitale Formate während des Lockdowns eine Alternative zu Präsenzmessen waren und künftig parallel durchaus ihre Berechtigung haben können. Allerdings können sie für uns keine Präsenzmessen ersetzen, da eine gute Kundenbindung letztlich nur durch persönlichen Kontakt entstehen und bestehen kann. Hier hat uns unser voll ausgestattetes Kundenforum natürlich sehr geholfen, weil wir unter Einhaltung der Hygieneregeln Kunden gezielt einladen und ihnen unsere Neuentwicklungen zeigen konnten.

Haben oder werden Sie Ihre Kundenakquisition und -betreuung grundsätzlich ändern und welche Kommunikationskanäle werden Sie künftig stärker nutzen?

Nein, wir werden auch künftig die diversen Kommunikationskanäle nutzen, auf die wir heute schon setzen. Konkret heißt das, Präsenzmessen und Online-Messen, Artikel in Fachzeitungen, Social Media und andere Online-Formate, Besuche beim Kunden vor Ort und Einladung von Interessenten ins Handtmann Forum und natürlich auch Seminare, Fachtagungen und Veranstaltungen im Handtmann Forum.

Was müssen Messen künftig leisten?
Wie digital können und müssen Messen sein?

Die Erfahrung hat ja nun gezeigt, dass wir zunehmend flexibel auf sich spontan verändernde Gegebenheiten reagieren müssen, um trotz widriger Umstände erfolgreich zu sein. Dazu gehört natürlich auch, dass Messegesellschaften sich flexibler aufstellen und alternative Formate anbieten, die auch angenommen werden – im besten Fall hybrid. Als Aussteller erwarten wir von Messegesellschaften tragfähige Konzepte mit breiter Akzeptanz bei Austellern und Besuchern/Teilnehmern für verschiedene Szenarien, die auch bei Unwägbarkeiten funktionieren und greifen. Wichtig ist, dass der Fachmesse-Charakter erhalten bleibt.

An welchen Messen planen Sie, online oder in Person teilzunehmen?

Wir werden an der connecting experts-iba online, der südback, der iba und der Anuga FoodTec in Person teilnehmen. Ergänzend sind natürlich unsere Vertriebsgesellschaften und -partner auf verschiedenen internationalen und lokalen Bäckereimessen vertreten, wie z. B. die Präsenz von Handtmann Inc. auf der IBIE für den Raum Nordamerika.

Martin Rössler, Branchenmanager Bäckerei, Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG, Biberach/Riss

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Wie ist das Geschäftsjahr 2020 für Ihr Unternehmen gelaufen und welche Erwartungen haben Sie für 2021?

Wir haben 2020 mit einem Umsatzplus von +8 % abgeschlossen. Die Zuwächse kamen gleichermaßen aus dem Inland und dem Export. Es gab nur eine kurze Schwächephase von ca. 6 Wochen während des ersten Lockdowns. Für 2021 gehen wir von einem Rekordjahr und einem Umsatzzuwachs von 10–15 % aus.

Wie haben Sie während des Lockdowns und ohne Messen Ihr Unternehmen und Ihre Produkte gegenüber den Kunden und der Öffentlichkeit präsentiert?

Unser Vertrieb war regelmäßig mit unseren Kunden in Kontakt. Wir haben alle Möglichkeiten der Kommunikation genutzt. Angefangen vom Telefon, Videocall und natürlich per E-Mail. In der Werbung haben wir unseren Schwerpunkt noch weiter auf Social Media gelegt.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Könnten Sie in Zukunft auf Präsenzmessen verzichten?

Nein, wir werden definitiv nicht auf Präsenzmessen verzichten. Alle modernen Kommunikationskanäle sind gut und wichtig, aber es ersetzt niemals ein persönliches Gespräch mit dem Kunden.

Haben oder werden Sie Ihre Kundenakquisition und -betreuung grundsätzlich ändern und welche Kommunikationskanäle werden Sie künftig stärker nutzen?

Nein, wir werden weiterhin auf eine gesunde Mischung der o. g. Kanäle setzen.

An welchen Messen planen Sie, online oder in Person teilzunehmen?

Wir werden an keinen Onlinemessen teilnehmen. Von diesen Formaten sind wir nicht überzeugt. Unsere wichtigste Messe war und wird es auch auf absehbare Zeit bleiben: die iba in München.

Guido Kempf, Geschäftsführer Kempf GmbH, Rohrbach

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Wie ist das Geschäftsjahr 2020 für Ihr Unternehmen gelaufen und welche Erwartungen haben Sie für 2021?

Das Geschäft im Corona-Jahr 2020 ist im Bereich Ladenbacköfen sowohl in Deutschland als auch in den Exportmärkten unter den gegebenen Umständen als gut zu bewerten. Das Anlagengeschäft ist jedoch aufgrund der völlig neuen Situation im In- und Ausland wie zu erwarten eingebrochen. In dieser ungewissen, noch nie zuvor dagewesenen Lage wurden größere Investitionen verständlicherweise verschoben. 2021 verzeichnen wir jedoch auch hier einen spürbaren Aufwind sowohl im In- als auch Ausland. Die Investitionsfreude hat also wieder merklich zugenommen.

Wie haben Sie während des Lockdowns und ohne Messen Ihr Unternehmen und Ihre Produkte gegenüber den Kunden und der Öffentlichkeit präsentiert?

Natürlich mussten auch wir umdisponieren, aber den Kopf in den Sand zu stecken und abzuwarten ist für uns nie eine Option! Noch bevor es die digitalen Angebote der iba und der Internorga gab (an denen wir uns ebenfalls beteiligt haben), haben wir eine deutschsprachige (Juli und August 2020) und eine internationale (Februar 2021) Online-Messe mit Webinaren und Live-Chats auf die Beine gestellt und beide Male war die Resonanz überaus positiv! Auch unsere beiden in Kooperation mit Partnerunternehmen bei uns im MIWE live baking center durchgeführten Hausmessen (Herbst 2020 und Juli 2021) wurden sehr gut angenommen – eine weitere Veranstaltung im November ist bereits in Planung.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Könnten Sie in Zukunft auf Präsenzmessen verzichten?

Uns war es wichtig, Kunden und Interessenten auch in der Zeit, in der keine Messen stattfinden können, eine Inspirations- und Kontaktfläche zu bieten – und das ist uns, denke ich, sehr gut gelungen. Trotzdem ist der reale, direkte Kontakt unersetzbar, auch wenn virtuelle Veranstaltungen – besonders für internationale Interessenten – tolle Möglichkeiten bieten. Wir freuen uns also sehr auf den Austausch bei der nächsten „analogen“ Messe (in unserem Fall die Sirha im September). Es ist aber sicher kein Geheimnis, dass eine solche Teilnahme erfolgreich sein muss. Es wird immer neu geprüft, ob die gesteckten Ziele erreicht wurden – und das nicht erst seit der Pandemie.

Haben oder werden Sie Ihre Kundenakquisition und -betreuung grundsätzlich ändern und welche Kommunikationskanäle werden Sie künftig stärker nutzen?

Unsere seit Inbetriebnahme gut ausgelastete Demonstrationsbackstube, das MIWE live baking center, war auch über die vergangenen 18 Monaten hinweg gut besucht – selbstverständlich unter strikter Einhaltung der jeweils geltenden Hygienevorschriften. Dieser persönliche Austausch mit unseren Backtechnologen und den Experten der verschiedenen Fachbereiche wird von unseren Kunden sehr geschätzt. Wir setzen also auf eine Kombination aus Einzelterminen, Veranstaltungen im kleineren Kreis (wie die MIWE expo) sowie analogen und digitalen Seminaren, Messen und Events.

Was müssen Messen künftig leisten?
Wie digital können und müssen Messen sein?

Messen bringen Menschen zusammen und sind durch diese Möglichkeit des persönlichen Kontaktes ein wichtiger Baustein – nicht nur bei der Neukundengewinnung. Idealerweise spiegeln sie die gesamte Branche wieder, schaffen so Synergien und machen den Besuch zu einem rundum inspirierenden Erlebnis – auch für die Aussteller. Trotzdem ist zu vermuten, dass Besucher nicht mehr so selbstverständlich wie bisher zu Messen reisen werden. Schon jetzt zeigt sich, dass sie in der Regel gut vorinformiert sind und dafür andere, oft digitale Kanäle nutzen. Das Angebot sollte also besondere Anreize beinhalten und zusätzliche Kanäle miteinbeziehen.

An welchen Messen planen Sie, online oder in Person teilzunehmen?

Bei der iba.CONNECTING EXPERTS sind wir auch im Herbst wieder mit an Bord. Unsere erste Präsenzmesse in nächster Zeit ist die Sirha in Lyon (September) und 2022 folgen als feste Größen die Modern Bakery in Moskau, die Sachsenback, die Südback und die IBIE in Las Vegas. Die Planung ist jedoch noch in vollem Gange und wir sind schon sehr gespannt, wie sich die Messelandschaft entwickeln wird.

Dr. Monika Münchmeier, Unternehmenskommunikation MIWE Michael Wenz GmbH, Arnstein

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Wie ist das Geschäftsjahr 2020 für Ihr Unternehmen gelaufen und welche Erwartungen haben Sie für 2021?

Wir als Familienunternehmen sahen uns wie alle Unternehmen der Lebensmittelbranche angesichts der Corona-Pandemie vor große Herausforderungen gestellt. Während die Belieferung des Lebensmitteleinzelhandels ein Plus verzeichnete, sank der Export ins gesamte Ausland zunächst rapide ab, erholte sich im Verlauf jedoch in einigen Regionen.
Als Getreidespezialist blicken wir verhalten optimistisch auf 2021. Wir alle müssen davon ausgehen, dass die vielen Monate der Pandemie tiefgreifende Verhaltensänderungen und gesellschaftliche Umbrüche nach sich ziehen, die eine Auswirkung auf die Backbranche haben werden. So führt beispielsweise eine verstärkte Nutzung der Homeoffice-
Option mit reduziertem Pendleraufkommen dazu, dass sich die Umsätze der Bäcker von den Ballungszentren hin zu den Wohnorten verlagern, wo andere Backwaren nachgefragt werden. Wir sind überzeugt, dass unsere Kunden sehr flexibel und kreativ auf neue Anforderungen reagieren können, und unterstützen sie dabei.

Wie haben Sie während des Lockdowns und ohne Messen Ihr Unternehmen und Ihre Produkte gegenüber den Kunden und der Öffentlichkeit präsentiert?

Unsere Verkaufsberater sind bundesweit für unsere Kunden unterwegs und stellen den Bäckereien nicht nur Produktneuheiten vor, sondern beraten bei backtechnischen Fragen sowie Kennzeichnungsthemen. Dies mussten wir in den Lockdown-Phasen natürlich zurückfahren bzw. einschränken und sind in dieser Zeit telefonisch und per Videobesprechungen für unsere Kunden da gewesen. In der Kommunikation haben wir mit unserer neuen Webseite und verschiedenen Social-Media-Kanälen, die wir gelauncht haben, Präsenz gezeigt. Produktinformationen konnten wir unseren Kunden durch Broschüren zur Verfügung stellen und haben verstärkt, gerade im LEH, Verbraucher über PR-Maßnahmen erreicht.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Könnten Sie in Zukunft auf Präsenzmessen verzichten?

Natürlich ist der persönliche Kontakt und die Beratung in der Backstube nur bedingt durch Telefonate und Videokommunikation zu ersetzen, aber wir mussten uns wie alle an die Situation und die Rahmenbedingungen anpassen und haben dies als Unternehmen gut gemeistert. In unserer Branche geht es um Genuss, um Sensorik, um Erleben von Produkten mit allen Sinnen. Dies ist nur bis zu einem gewissen Grad online umzusetzen. Daher können wir uns eine Zukunft ohne Präsenzmessen, wenn es die Umstände wieder erlauben, nicht vorstellen.

Haben oder werden Sie Ihre Kundenakquisition und -betreuung grundsätzlich ändern und welche Kommunikationskanäle werden Sie künftig stärker nutzen?

Wir werden auch in Zukunft auf den persönlichen Kontakt und die Beratung in der Backstube setzen. Aber wir können uns gut vorstellen, dass einige Fachinhalte auch über Bewegtbild und Online-Veranstaltungen transparent, anschaulich und informativ vermittelt werden können.

Was müssen Messen künftig leisten?
Wie digital können und müssen Messen sein?

Wenn es um die Vermittlung von fachlichen Inhalten und um Wissenstransfer geht, dann eignen sich Online-Formate sehr gut, ersparen Reisezeiten und -kosten und bieten neue Chancen. Und daher wird sich in Zukunft sicherlich eine Mischform an Veranstaltungen durchsetzen; weniger, aber dafür intensivere Präsenzveranstaltungen wie Branchenleitmessen kombiniert mit Online-Formaten zur reinen Wissensvermittlung. Messen sollten sich in Zukunft noch mehr auf die soziale Komponente, das Netzwerken und Kennenlernen konzentrieren. Einen begleitenden Vortragsteil kann man sehr gut als Online-Zusatzangebot, zugunsten mehr persönlicher Kommunikation am Stand in den Hallen, auskoppeln.

An welchen Messen planen Sie, online oder in Person teilzunehmen?

Wenn wir etwas gelernt haben in den vergangenen zwei Jahren, dann ist es Flexibilität und eine Planung auf Sicht. Daher können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht mit Sicherheit sagen, wie sich unser Messekalender in 2022 gestalten wird. Wir alle gehen davon aus, dass im kommenden Jahr einer südback nichts mehr im Wege stehen sollte. Wenn das so ist, sind wir als Aussteller natürlich mit dabei. Für 2021 planen wir, als Aussteller an der virtuellen iba CE teilzunehmen.

SchapfenMühle GmbH & Co. KG, Ulm

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Wie ist das Geschäftsjahr 2020 für Ihr Unternehmen gelaufen und welche Erwartungen haben Sie für 2021?

Das Jahr 2020 hat uns bewusst gemacht, wie strategisch wichtig die Bereiche Lebensmittel und Gesundheit sind. Diese Branchen gehören zu den wenigen, die weiterhin voll funktionsfähig sind. Vielmehr wurden wir von Logistik- und Lieferengpässen getroffen. So wurden alle laufenden Projekte beschleunigt, anstatt stillgelegt oder infrage gestellt. 2021 ist daher das Jahr, in dem wir unsere begonnenen Transformationsprozesse fortsetzen werden, um der im ersten Halbjahr einsetzenden starken Erholung im Jahr 2021 weiteren Schub zu geben.

Wie haben Sie während des Lockdowns und ohne Messen Ihr Unternehmen und Ihre Produkte gegenüber den Kunden und der Öffentlichkeit präsentiert?

Wie bereits erwähnt haben wir unsere Projekte beschleunigt, einschließlich der Digitalisierung unserer Prozesse. Wir bieten unseren Kunden neben dem Remote Support nun auch die Möglichkeit zu Fernschulungen sowie Webinaren mit Prozessfokus und Tutorials zur Inbetriebnahme unserer Maschinen. Unsere Experten können den Support auch mittels connected glasses leisten, sei es für ein Maschinenhandling, für Tests in unserem Process Development Center oder für Wartungsarbeiten.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Könnten Sie in Zukunft auf Präsenzmessen verzichten?

Für uns haben sich insbesondere zwei Erkenntnisse herauskristallisiert: Wir sehen, wie wichtig ein persönliches Gespräch ist. Vor allem, wenn es darum geht, Bedürfnisse der Kunden einzuordnen, um sie erfüllen zu können. Es ist daher nicht zu erwarten, dass wir die Messen aufgeben, weit gefehlt.
Andererseits haben wir auch verstanden, dass die neuen digitalen Kanäle ein großartiger Anknüpfungspunkt sind, um die Verbindung zu den Kunden zu vervollständigen, und dass sich manche Treffen durchau effizienter, umweltverträglicher und kostengünstiger durchführen lassen.
Wie so oft ist die Antwort nicht schwarz oder weiß. Dennoch wird der Return on Investment von Messen nicht mehr derselbe sein. Wir werden daher mehr auf die Kosten achten.

Haben oder werden Sie Ihre Kundenakquisition und -betreuung grundsätzlich ändern und welche Kommunikationskanäle werden Sie künftig stärker nutzen?

Wir werden die digitalen Kanäle, die wir im letzten Jahr aufgebaut haben, weiterhin nutzen. So planen wir beispielsweise, unsere E-Service-Plattform zu optimieren. Unsere Kunden können über einen personalisierten Zugang bereits rund um die Uhr die technischen Informationen ihrer Geräte abrufen, ein Angebot anfordern oder Ersatzteile bestellen.

Was müssen Messen künftig leisten?
Wie digital können und müssen Messen sein?

Die Messewelt wird sich langfristig verändern. Während wir alle darauf warten, Interessenten und Kunden persönlich treffen zu können, hat der digitale Trend längst Einzug gehalten.
Gleichzeitig erleben wir eine Informationsflut, eine Überdosis an Webinaren und virtuellen Messen. Der Schlüssel liegt wahrscheinlich in der Personalisierung qualitativ hochwertiger Inhalte. Ein physisches Angebot, gepaart mit durchgängig digitalen, aber segmentierten Inhalten, wird zweifellos zum Erfolg führen oder sogar zum Überleben von Messen in den kommenden Jahren.
Wir sehen auch die Stärkung des Umweltschutzaspekts bei Messen mit längeren Formaten, aber kürzeren Terminen und der Hervorhebung von Initiativen im Hinblick auf Nachhaltigkeit.

An welchen Messen planen Sie, online oder in Person teilzunehmen?

Wir werden vom 25. bis 28. Oktober auf der iba Connecting Experts ausstellen und freuen uns über die physische iba im Jahr 2023! In der zweiten Jahreshälfte 2021 planen wir die Teilnahme an der Sirha in Frankreich, der Gulfood Manufacturing in Dubai, der Agroprodmash und für 2022 an der Modern Bakery in Moskau.

VMI, Montaigu-Vendée/Frankreich

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Wie ist das Geschäftsjahr 2020 für Ihr Unternehmen gelaufen und welche Erwartungen haben Sie für 2021?

Einzelne Projekte wurden zu Beginn der Pandemie verschoben. Punktuell hat sich der Aufbau von Anlagen aufgrund von internationalen Reisebeschränkungen verzögert.

Wie haben Sie während des Lockdowns und ohne Messen Ihr Unternehmen und Ihre Produkte gegenüber den Kunden und der Öffentlichkeit präsentiert?

Die WP BAKERYGROUP hat erfolgreiche virtuelle Messen mit Livestreams aus den WP Backzentren durchgeführt und die Social-Media-Kanäle weiter ausgebaut.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Könnten Sie in Zukunft auf Präsenzmessen verzichten?

Aufgrund der bisherigen Erfahrungen mit digitalen Messen können wir davon ausgehen, dass in der Zukunft hybride Formate in den Fokus rücken werden. Das Ziel ist, die Vorteile von digitalen & analogen Messen bestmöglich zu kombinieren.

Haben oder werden Sie Ihre Kundenakquisition und -betreuung grundsätzlich ändern und welche Kommunikationskanäle werden Sie künftig stärker nutzen?

Der klassische Vertrieb wird weiterhin ein wichtiger Bestandteil in der Kundenbetreuung sein, die Informationssuche verlagert sich zum Teil in die digitalen Kanäle. Danach übernimmt der persönliche Ansprechpartner.

Was müssen Messen künftig leisten?
Wie digital können und müssen Messen sein?

Aufgrund der weiterhin unsicheren und nur schwer planbaren Situation wird von allen Beteiligten ein Maximum an Flexibilität erforderlich sein. Aus persönlichen Gesprächen wissen wir, dass die meisten Messeveranstalter wirklich sehr gut mit der schwierigen Situation umgehen.

An welchen Messen planen Sie, online oder in Person teilzunehmen?

Aktuell gehen wir davon aus, auf der südback 2022 wieder klassisch auszustellen und unsere Kunden persönlich begrüßen zu können. Für das Jahr 2023 steht natürlich die iba im Fokus.

WP BAKERYGROUP, Dinkelsbühl