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b+b-2021-03-Hart im Nehmen

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Überall dort, wo neben dem Fördern auch verfahrenstechnische Aufgaben zu lösen sind, kommen sie ins Spiel: Drahtfördergurte von Hein, Lehmann halten den Prozessanforderungen beim Belaugen, Sieden, Kühlen und Backen von Produkten stand.

In so gut wie allen Industriezweigen sind Drahtfördergurte vertreten, vor allem dort, wo verfahrenstechnische Prozesse bei Temperaturen von -150 °C bis zu 1.200 °C zu bewerkstelligen sind oder ein ungehinderter Durchlass von Luft oder Flüssigkeiten gefragt ist. Anwendungen also, wo nichtmetallische Transportmittel an ihre Grenzen stoßen. In Förderanlagen in der Backwarenherstellung kommen sie zum Beispiel bei Überziehmaschinen von Keksen, bei Belaugungsanlagen von Gebäck, in Kühlanlagen, in Siedebackgeräten und Industriedurchlauföfen zum Einsatz.

Jeder Drahtfördergurt ist ein Maßanzug

Ein Spezialist am Markt mit mehr als 70 Jahren Erfahrung ist die Hein, Lehmann GmbH mit Hauptsitz in Krefeld. Rund 75 Mitarbeiter gehören zum „Team Drahtfördergurte“, das jährlich rund 350.000 kg Draht sowie über 280 unterschiedliche Drahtdurchmesser und Werkstoffe verarbeitet. In zwei Fertigungsbetrieben nutzt man dazu einen weitgehend selbst entwickelten Maschinenpark.

„Ein Metallfördergurt ist kein Produkt von der Stange“, sagt Sales Manager Edgar Kischel. Mit der großen Bandbreite an möglichen Stahlqualitäten und Abmessungen wird die Metallfördertechnik an die individuelle Aufgabe angepasst. Um den „Maßanzug“ zu definieren, arbeitet das Unternehmen eng mit seinen Kunden zusammen, das sind sowohl die Anlagenbauer im In- und Ausland als auch die Anlagenbetreiber selbst.

„Besondere Aufgabenstellungen benötigen oftmals auch eine individuelle Drahtgurtlösung in Einzelfertigung“, berichtet Edgar Kischel . Bedingt durch immer wieder neue Forderungen der Kunden, durchlaufen die Metallfördergurte eine Art kontinuierlichen Weiterentwicklungsprozess. Oftmals entstünden ganz „neue Gurte“. Er beobachtet noch etwas anderes am Markt. „Bedingt durch das aktuelle Thema ‚Mikroplastik‘ denken einige Unternehmen über einen Rückbau von Kunststoff auf Metall nach.“

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Das metallurgische Labor

Dass Hein, Lehmann auf ein eigenes metallurgisches Labor zurückgreifen kann, ist, wenn es um die Auswahl des geeigneten Materials geht oder sollten Probleme zu lösen sein, hilfreich. Das Labor kann z. B. die Härte von Materialien prüfen oder im Fall eines Drahtbruchs beurteilen, um welche Art Bruch es sich handelt. Ist es ein Schwingungs- oder ein durch Krafteinwirkung entstandener Drahtbruch? Antworten auf solche Fragen sind laut Unternehmen nur durch teils aufwendige labortechnische Untersuchungen zu finden. In einem Fall konnte das Unternehmen einer europäischen Großbäckerei weiterhelfen. Ein Beispiel von Edgar Kischel: „Die Bäckerei verzeichnete einen starken Verschleiß an einem Drahtgurt, auf dem kleine glasierte Kuchen gebacken wurden. Da es keinerlei Erklärung für dieses Phänomen gab, wurde ein Vor-Ort-Termin vereinbart, bei dem wir Proben vom Drahtgurt, Unterstützungsschienen usw. vom Kunden erhielten. Im Labor konnte die Ursache schließlich gefunden werden: die neue Rezeptur der Zuckerglasur. Die Zuckerkristalle wirkten wie Schleifpapier und verursachten den extremen Abrieb am Drahtgurt. Daraufhin gab unser Labor die Empfehlung, an den relevanten Stellen am Ofen zu einem anderen Metallwerkstoff zu wechseln. Die Bäckerei kam dem nach und das Problem war gelöst.“ www.heinlehmann.de

Helga Baumfalk