Der Bäckereianlagenbauer FRITSCH hat die Ausrollanlage LAMINATOR 300 überarbeitet. Sie ist noch flexibler und schonender in der Teigbehandlung.
Die Ansprüche an die Teigverarbeitung wachsen. Anlagen sind gefragt, die flexibel einsetzbar sind und den Teig möglichst schonend behandeln. Beim Ausformen eines Teigbandes ist es entscheidend, die bereits entwickelte Teigstruktur zu bewahren, selbst wenn es um die Verarbeitung großer Mengen und um anspruchsvolle Teige geht.
Eine Ausrollanlage für die automatisierte Teigbandherstellung ist der LAMINATOR 300. Er sorgt für ein gleichmäßiges und kontinuierliches Teigband und wurde durch FRITSCH jetzt im Bereich der Teigzuführung sowie der Steuerung weiter überarbeitet. Die Anlage ist damit noch flexibler und schonender in der Teigbehandlung.
Von Blätter-, Plunder- oder Croissantteigen bis hin zu weichen, vorgegarten Teigen rustikaler Gebäcke wie Baguette und Ciabatta oder auch Mürbteigen: Der LAMINATOR 300 verarbeitet eine Bandbreite verschiedener Teigarten. Aufgebaut ist die Anlage in drei Sektionen, die wahlweise kombiniert werden können. Je nach Anlagenkonfiguration kann der LAMINATOR 300 als Blockanlage oder als kontinuierliche Linie zur Teigbandherstellung genutzt werden.
Als Universalversion (mit Sektion 3) beherrscht er auch die Verarbeitung weicher, vorgegarter Teige für rustikale Gebäcke. Mit dieser Anlage wird ein kontinuierliches Teigband in einer Leistungsspanne zwischen 200 und 1.000 kg hergestellt und anschließend in einem InLine-Prozess auf einer Aufarbeitungslinie zum jeweiligen Endprodukt weiterverarbeitet.
Alternativ kann die Anlage zur Herstellung von Teigblocks mit einer Leistung bis 1.500 kg Teig pro Stunde eingesetzt werden. Diese Blocks können im Anschluss für einen gewissen Zeitraum gekühlt werden, bevor daraus auf einer FRITSCH MULTILINE („sheeting line“) und einer Make-up-Linie formgenaue Produkte entstehen. Beide Möglichkeiten lassen sich auch in einer Linie kombinieren.
Technische Daten
Tischprofilbreite: 700 mm
Netto-Teigbandbreite: max. 600 mm
Bandgeschwindigkeit: 0,6–6 m/min am Auslaufband der Sektion 3
Teigleistung: 300–1.200 kg/h (inkl. Ziehteig und Restfett)
Teigblockherstellung: bis 1.500 kg/h
Schichten: 16–144 Fettschichten
Teigbandprozessor (TBP) jetzt für Sektion 1
Bisher und auch weiterhin kann der Teig über den Teigbandformer DS (3 Walzenformer) ausgebracht werden. Nun besteht zusätzlich die Möglichkeit, den LAMINATOR 300 in Sektion 1 mit dem Low-Stress-Teigbandformer TBP in Verbindungen mit einem Satellitenkopf zu kombinieren. Mittels fünf Walzen werden alle Teige schonend abgewalzt und in ein gleichmäßiges, kontinuierliches Teigband geformt. Der TBP eignet sich für Teige mit einer Teigausbeute von 145 bis 175. Der gesamte Prozess wird dadurch noch schonender („soft processing“). Bei verschiedenen Projekten konnte deshalb nach Informationen von FRITSCH auf die kostenintensive Zwischenkühlung bei entsprechender Raumtemperatur verzichtet werden.
Der LAMINATOR 300 kann jetzt in Sektion 1 mit dem Low-Stress-Teigbandformer TBP mit einem Satellitenkopf kombiniert werden. Der gesamte Prozess wird dadurch noch schonender („soft processing“)
Formen des Butterbandes: verbesserte Fließeigenschaften
Nach dem Ausformen des Teigbandes ist das Einbringen des Fettes ein weiterer entscheidender Arbeitsschritt. Über eine Fettpumpe wird Ziehfett oder Butter gefördert und in einem gleichmäßigen Fettband auf das Teigband aufgebracht. Durch die neue Fettpumpe des Unternehmens werden die Fließeigenschaften des Fettes – besonders bei Butter – optimiert und somit ein weiter verbessertes Butterband erzeugt. Optional kann zusätzlich ein Wasserabscheider eingebaut werden. Mittels des Sandwichfaltsystems wird ein gleichmäßiges Teig-Fett-Sandwich erzeugt.
Im Anschluss an das Sandwichfalten wird, so das Unternehmen, die Soft-Processing-Strategie weiterverfolgt. Diese Technologie beruht maßgeblich auf dem von FRITSCH entwickelten Satellitenkopf. Damit wird der Teig minimalen Belastungen ausgesetzt. Durch das vorsichtige Abwalzen des Teigbandes ist sichergestellt, dass die im Teig aufgebauten Strukturen unbeschadet diese wichtigen Arbeitsschritte überstehen.
Anschließend wird der Teig gefaltet. Die Faltkanäle sind teigabweisend beschichtet. Leistung und Faltbreite sind elektronisch geregelt. Sie legen das Teigband in gleichmäßig gefaltete Schichten ab. So wird das Teigband in vier bis zwölf Schichten gelegt.
Kaskadische Steuerung
Neben der schonenden Bearbeitung des Teiges legt das Unternehmen großen Wert auf hohe Anlagenverfügbarkeit und Bedienkomfort. Eine automatische, permanente kaskadische Steuerung macht die Bedienung jetzt noch einfacher. Das mühsame Errechnen der einzelnen Prozentwerte wird hinfällig. Aufgrund der Faktorenverkettung entfällt das manuelle Eingeben bei einzelnen Antrieben. Bei der Steuerung des LAMINATOR 300 ist lediglich das Einstellen der Leistung und der Schichtenanzahl notwendig, alle folgenden Anpassungen bei Faltbreite oder Schichtenzahl werden automatisch errechnet.
Steuerung: Detailansichten der Anlage werden in 3D dargestellt
Möchte der Bediener beispielsweise kurzfristig die Stückzahl verringern oder erhöhen, entfällt das manuelle Umstellen. Durch die Faktorenverkettung errechnet die Steuerung direkt die Werte. Das vermeidet Fehler und spart Zeit.
Auch optisch hat die neue Steuerung nach Unternehmensangaben viel zu bieten. Durch ihren modularen Aufbau wurden die verschiedenen Ansichten der Anlage im 3D-Format neugestaltet. Außerdem können über die neue Steuerung sämtliche Benutzer individuell, mit jeweils bestimmten Rechten, angelegt werden.