JAC, Hersteller von Brotschneidemaschinen und Anlagen zur Teigverarbeitung, investierte 2019 mehrere Mio. EUR in eine neue Produktion im belgischen Lüttich. Durch die Investition erhöhte sich die Produktivität und das Familienunternehmen möchte weiter weltweit wachsen.
Das belgische Unternehmen JAC kann als erfolgreiches Familienunternehmen bezeichnet werden. Die Marke existiert seit 1946. Die Produktion der ersten Schneidemaschine erfolgte 1949 – ein manuell betriebenes Modell, das in den 1950er Jahren in den meisten belgischen Bäckereien zu finden war. Seitdem entwickelten sich die Aktivitäten von JAC laufend weiter – zuerst im Jahr 2000 durch die Übernahme des Unternehmens Marie/Prodec. Dann folgte die Eröffnung von JAC/USA. Zudem übernahm JAC die Marke Matfour in Frankreich, wodurch das Sortiment der Maschinen zur Teigherstellung abgerundet wurde. Ein weiteres Mitglied in der JAC-Unternehmensfamilie ist das deutsche Traditionsunternehmen WABÄMA. Der Spezialist für Brotschneidemaschinen wurde Anfang 2018 von JAC übernommen. Zudem erwarben die Belgier das niederländische Unternehmen ABO. Die Produktion der Brotschneider erfolgt nun in Lüttich.
Mehrere Mio. EUR investierte der Anlagenbauer in eine neue Produktion in Belgien. Hier fertigen die Mitarbeiter die Brotschneider
Die Montage der verschiedenen Bauteile wie Motoren, Sensoren und Messer erfolgt ebenfalls in Lüttich
Global expandieren
In Lüttich wie in Langres entwickeln die Forschungs- und Entwicklungsteams neue Anlagen, wobei das Unternehmen rund 150 Mitarbeiter beschäftigt. Neu ist z. B. bei SB-Brot-
schneideanlagen der Automode ohne Startknopf. Zudem stellte das Unternehmen das Modell Swift vor. Dieses ist für eine hohe Stundenleistung und unterschiedliche Brote ausgelegt. Ebenfalls eine Neuentwicklung ist der Bagobag, eine Anlage speziell zum Schneiden von Baguette. Die einzelnen Scheiben fallen nach dem Schneiden automatisch in einen Beutel, welchen der Kunde dann mitnehmen kann. Aber auch wenn es z. B. um Sauerteiganlagen geht, kann JAC weiterhelfen. So bietet das Unternehmen den Tradilevain zur Herstellung und Konservierung von Flüssigsauerteig an. Die Maschine ist in drei Größen (Tradilevain TL40, TL105 und TL220) erhältlich. Gemischt wird mit einem Rührwerk im Sauerteig, sodass ein homogenes Rühren gewährleistet ist. Die Rührvorrichtung muss nicht gereinigt werden, weil sie sich am Boden des Trogs befindet. Der Behälter hat eine große, hermetisch schließende Abdeckung, die sich vollständig öffnen lässt, sodass Mehl und warmes Wasser (45 °C) leicht eingefüllt werden können. Die Anlage ist komplett aus Edelstahl und mit dem Kühlaggregat lässt sich die Temperatur in den unterschiedlichen Herstellungszyklen kontrollieren.
Teile der Anlagen werden beschichtet und nach Kundenwunsch lackiert
Hohe Fertigungstiefe
Dabei ist dem Familienunternehmen eine hohe Qualität der Maschinen wichtig. So sind die Chassis der Brotscheider geschweißt und nicht geschraubt oder genietet, erklärt CEO Adrien Craeninckx. „Allein das sorgfältige, manuelle Glattschleifen der Schweißnähte dauert pro Chassis rund eine Stunde“, ergänzt Volker Gross, Chef Sales Officer. Durch die Investition in das neue Werk hat sich die Produktionskapazität für Brotschneidemaschinen verdoppelt. Die Fertigung ist nun unter anderem mit zwei Laserschneidemaschinen, sechs Schweißkabinen und einer automatisierten Lackierstraße ausgestattet. „Aufgrund der hohen Fertigungstiefe hat JAC so den Prozess voll unter Kontrolle und kann flexibel auf sich verändernde Anforderungen reagieren“, erklärt CEO Adrien Craeninckx weiter. Die Lagerlogistik, die nun in die Produktion integriert ist, spart dabei Platz und verkürzt die Laufwege. Zudem sollen Ersatzteile künftig innerhalb von 24 Stunden ab Werk geliefert werden können. „Ziel ist es, durch Vorproduktion der Karkassen, also der tragenden Gerüste, die Lieferzeit für Brotschneidemaschinen nach dem Auftragseingang auf nur eine Woche zu reduzieren“, erläutert Volker Gross. Hat der Kunde seine Wunschfarbe ausgewählt, muss die Maschine dann nur noch endmontiert werden und ist dann bereit zur Auslieferung. Durch die Investition sieht sich das Unternehmen nun gut aufgestellt für die Zukunft.
Struktur und Vertrieb
JAC besitzt nach eigenen Angaben ein Netz aus 400 zugelassenen Vertriebspartnern in 80 Ländern. Der Hauptsitz des Familienunternehmens befindet sich im belgischen Lüttich. Dort hat sich das Unternehmen seit seiner Gründung im Jahr 1946 das Fachwissen im Bereich Schneidemaschinen aufgebaut. Der Standort besitzt eine eigene Forschungs- & Entwicklungsabteilung. Mit dem Neubau 2019 investierte das Unternehmen auch in neue Fertigungslinien zur Herstellung von Brotschneidemaschinen. Der französische Standort Langres ist die zweite Produktion. Die Fertigung dort ist auf die Herstellung von Anlagen zur Teigbereitung, Sauerteig-Fermentern, Teigteilern und Langrollern spezialisiert. Die Fabrik verfügt ebenfalls über eine eigene Forschungs- & Entwicklungsabteilung. Zudem betreibt JAC seit 2006 eine Niederlassung in Boston, USA, mit einer Geschäfts-, Technik- und Logistikeinheit, welche sich um die Kunden in Nordamerika kümmert. Dazu kommt seit dem Jahr 2018 eine Niederlassung in Moskau, Russland. Kunden sind verschiedene Bäckereien – von kleinen Handwerksbetrieben über Mittelständler bis hin zu Industrie-Betrieben, aber auch der Lebensmitteleinzelhandel in der ganzen Welt.