Scroll Top

b+b-2019-05-„Es ist wichtig den afrikanischen Markt zu verstehen“

„Wir haben die Bun-Herstellung nicht neu erfunden“, so Thomas Ismar, Senior Technology Consultant bei Zeppelin Systems, „aber wir haben sie effizienter und gleich zeitig flexibler gemacht.“

f2m-bub-19-05-produktion-Dimassaba

Einweihung der neuen Produktion: (v. l.) Sylvain Itté (französischer Botschafter in Angola), Hussein Bourji (Präsident von Dimassaba), Olivier Sergent (CEO von Mecatherm) und Bernarda Martins (angolanische Industrieministerin). In der Hand halten sie das Weizengebäck, das im neuen Werk hergestellt wird

 „Unser neuer Produktionsstandort verfügt über die bedeutendste Fertigungslinie für Brot im Land“, sagt Hussein Bourji, Präsident von Dimassaba. „Unsere Linie kann 180.000 Brote pro Tag produzieren. In einem ersten Schritt starten wir mit einer Ausbringung von 150.000 Backwaren täglich. Dies entspricht über 6.000 Gebäcken pro Stunde.“

f2m-bub-19-05-produktion-band

Zusammen mit Sylvain Itté durchtrennt Bernarda Martins das Band für den offiziellen Start des Werks Dimapão

Dimassaba

Dimassaba – Le Comptoir d’Export ist eine familiengeführte Firmengruppe unter der Leitung von Hussein und Karim Bourji. Das Unternehmen wurde 1993 gegründet und beschäftigt 400 Mitarbeiter aus Angola (für alle Konzernaktivitäten) und 40 Expatriates. Am Standort Dimapão produziert Dimassaba Brot. Das traditionelle Geschäft der Gruppe ist jedoch der Import von Rohmaterialien. Hussein Bourji: „Wir importieren unser Mehl von französischen Getreidemühlen. Wir stehen zudem in Verhandlungen mit den angolanischen Behörden über die Eröffnung einer Mühle im Lande. Diese hätte eine Kapazität von monatlich 5.000 Tonnen Weizenmehl.“

f2m-bub-19-05-produktion-logo dimassaba

Die Weizengebäcke, die am Standort Dimapão mit seinen 30 Mitarbeitern und rund 400 m2 Produktionsfläche hergestellt werden, sind die meistvertretene Brot-Art in Angola. Hussein Bourji: „Was die Fertigungsanlagen angeht, so arbeiten wir ausschließlich mit Mecatherm zusammen. Die automatische Produktionslinie besteht aus einer MVS-Gäranlage, einem ‚S’-Ofen und einer MVS-Kühlanlage. Mecatherm war aus unserer Sicht die optimale Wahl, nicht nur, was die Anlage selbst angeht, sondern auch wegen der Unterstützung bei der Umsetzung des Projekts.“

f2m-bub-19-05-produktion-besucher
f2m-bub-19-05-produktion-gebäcke

In einer ersten Ausbaustufe startet Dimassaba mit der Produktion von 150.000 Gebäcken pro Tag

f2m-bub-19-05-produktion-teiglinge
f2m-bub-19-05-produktion-mvs

In der Produktion in Luanda. Insgesamt besteht die Linie aus einer MVS-Gäranlage, einem „S“-Ofen und einer MVS-Kühlanlage

Zusammen mit Dimassaba verwirklichte der Anlagenbauer erstmals sein Turnkey-Konzept „The Baguette Factory”, das speziell auf den afrikanischen Markt abgestimmt ist. (Siehe auch den Beitrag „Die Baguette Factory” auf Seite 51.) Mecatherm lieferte nicht nur die Produktionslinie, sondern hat Dimassaba in der Projektierungsphase aktiv begleitet, u. a. bei der Planung der Gebäude und bei der Finanzierung. Außerdem wurden die Mitarbeiter in der Steuerung und Wartung der Linie geschult.

Die Brote werden im gesamten Umfeld von Luanda vertrieben. „Unsere Produkte werden in örtlichen Bäckereien, auf den Märkten und von Straßenverkäufern vertrieben“, erklärt Bourji. „Der Straßenverkauf ist in Afrika der wichtigste Vertriebskanal. Aber natürlich arbeiten wir auch mit Supermärkten und anderen Einzelhandelsgeschäften zusammen.“

Dimassaba hat rund 5 Mio. US-Dollar in die Produktion investiert. Der Verkaufspreis fürs Brot wird vom Staat reguliert. Hussein Bourji: „Es ist wichtig, sich den afrikanischen Marktkontext bewusst zu machen, der ein ganz besonderer ist. In großen Teilen Afrikas, auch in Angola, ist Brot wie auch Reis ein Grundnahrungsmittel. Der Preis wird deshalb durch die Behörden festgelegt.“

Angola

Angola bzw. República de Angola (Portugiesisch) bzw. Repubilika ya Ngola (Kim-
bundu, Umbundu und Kikongo) mit seiner Hauptstadt Luanda liegt im Südwesten von Afrika. Die offizielle Amtssprache ist Portugiesisch und wird von etwa 30 % der Angolaner gesprochen. Daneben sind die afrikanischen Sprachen Umbundu, Kimbundu und Kikongo am weitesten verbreitet. Auf einer Fläche von rund 1,25 Mio. km2 leben laut Weltbank rund 29,78 Mio. Angolaner, davon ca. 7 Mio. in Luanda. Das Bruttoinlandsprodukt beträgt 121,1 Mrd. US-Dollar und pro Kopf 3.570 US-Dollar (2017, Weltbank). Laut Human Development Index des United Nations Development Programme (UNDP) rangiert Angola auf Rang 147 von 189 Ländern (Website: http://hdr.undp.org/en/countries/profiles/AGO).
Quellen: Wikipedia, Auswärtiges Amt der Bundesrepublik Deutschland, Human Development Reports

f2m-bub-19-05-produktion-Angola-Flagge
f2m-bub-19-05-produktion-afrika
Der Brotmarkt in Angola – ein Kurzinterview mit Hussein Bourji

b+b: Herr Bourji, welche Bedeutung hat Brot für die Ernährung der angolanischen Bevölkerung?
Bourji: Die Menschen essen jeden Tag Brot. Es ist ein unverzichtbares Grundnahrungsmittel.

b+b: Wie würden Sie den Bäckereimarkt in Angola beschreiben?
Bourji: Der Markt in Angola ist sehr wettbewerbsgeprägt mit einer starken Nachfrage.

b+b: Wer sind Ihre Wettbewerber?
Bourji: In Angola stellen viele kleine Handwerksbäckereien und (kleine) halbindustrialisierte Bäckereien Brot her. Was die Qualität angeht, sind wir konkurrenzlos. Die Qualität unserer Produkte ist am Markt bekannt.

b+b: Planen Sie eine weitere Expansion?
Bourji: Wir wollen noch eine zweite Produktionslinie in Luanda installieren.

b+b: Was für Ideen haben Sie für die Zukunft?
Bourji: In einem zweiten Schritt möchten wir unsere Produktion in den angolanischen Provinzen ausbauen.

f2m-bub-19-05-produktion-Hussein_Bourji_Dimassaba