Es muss nicht immer eine Pizza mit einem Boden aus
Weizenteig sein, denken sich einige Hersteller. So gibt
es heute z. B. Alternativen aus Blumenkohl, Gemüse oder
auch Hühnerfleisch.
Traditionelle Pizzen haben in der Regel einen Boden, der aus den Grundzutaten Mehl, Wasser, Salz, Öl und Hefe besteht. In letzter Zeit haben allerdings einige Hersteller begonnen, sich mit einzigartigen Angeboten bzgl. des Bodens zu profilieren, z. B. mit verschiedenen Gemüsealternativen, Samen sowie Mehlen, die unterschiedliche Geschmacksrichtungen und Nährwertprofile bieten.
Bereits fertig belegt: eine TK-Pizza aus den USA mit Blumenkohl statt Weizenmehl als Zutat für den Pizzaboden
Ein Newcomer auf dem US-Pizzamarkt ist z. B. Caulipower®, der sein erstes Jahr mit einem Umsatz in Höhe von 2,1 Mio. USD in den USA begann. Caulipower® ist ein glutenfreier Pizzaboden, bei dem Blumenkohl, braunes Reismehl, Maisstärke und Tapioka anstelle von Weizenmehl als Basis verwendet werden. Die Paläo-Version – Paläo ist auch unter dem Stichwort „Steinzeitdiät“ bekannt – des Pizzabodens ist getreidefrei und die Hauptzutaten sind ebenfalls Blumenkohl sowie Mandelmehl, Maniokmehl und Tapiokamehl.
Neben den backfertigen Tiefkühlpizzen auf Blumenkohlbasis bietet Cali’flour Foods zudem tiefgefrorene Blumenkohl-Pizzaböden und Fladenbrote an, die z. B. zu Hause mit frischen Zutaten belegt werden können. Diese Böden und Fladenbrote bestehen aus Blumenkohl, Mozzarella und Eiweiß, um auch gluten-, getreide- und nussfreie Pizzaböden anzubieten. Sie lassen sich individuell zu Hause belegen und sollen eine gute Proteinquelle sein. Entwickelt wurden die Produkte im Hinblick auf eine „ketogene“ und Paläo-Ernährung. Cali’flour Foods bietet auch einen pflanzlichen Pizzaboden; er wird aus Blumenkohl, Sesammehl, Sonnenblumenkernmehl, Olivenöl, Flohsamenschalen und Nährhefe hergestellt. Die in
den USA als vegan bezeichneten Böden werden in drei Geschmacksrichtungen angeboten: einfach, scharfe Jalapeño und italienisch.
Proteinquelle
Realgood Pizza Co® bietet eine Pizza, bei der Hühnchen und Käse als Grundlage für den Boden einer proteinreichen und kohlenhydratarmen Pizza verwendet werden, die gluten- und getreidefrei ist. Neben der Hühnchenbodenpizza bietet Realgood auch einen Blumenkohl-Pizzaboden, der aus den Grundzutaten Blumenkohl, Käse und Ei besteht. Diese Böden sollen dem Konsumenten mehr Möglichkeiten bei einer glutenfreien Ernährung bieten.
Außerhalb der USA verkauft Dr. Oetker mit „Yes It’s Pizza“ eine Pizza auf Gemüsebasis, deren Boden und Belag aus mindestens 38 % Gemüse bestehen. Diese dünnen Pizzen gibt es in den Varianten mit Roter Bete, Spinat und Blumenkohl. Die Pizzaböden haben dabei die gleiche Farbe wie das Gemüse; der Rote-Bete-Boden ist rosa und der Spinatboden grün. Obgleich diese Pizzaböden noch immer Weizenmehl enthalten, sollen die Produkte für den Verbraucher, der mehr Gemüse essen und neue Geschmacksrichtungen probieren möchte, eine Option sein.
Optisch ist nach dem Backen beim Boden kein Unterschied zu einer „normalen“ TK-Pizza zu erkennen
Die Hersteller bieten den Verbrauchern auch Möglichkeiten, die Kreativität zu Hause zu steigern. So bietet Nestlé Wagner „ERNST WAGNER’s“ mit drei neuen Sorten Frischteig aus dem Kühlregal an, der darauf wartet, zu Hause belegt und gebacken zu werden. Zu den Frischteigsorten gehören „Pizza“, die eine rechteckige Form hat, um auf das Backblech beim Verbraucher zu passen, „Flammkuchen“, die extra dünn und knusprig ist und auch die passende Form für ein Backblech hat, sowie „Pizza & Focaccia“, die für runde und lockerere Pizzen gedacht ist.
Des Weiteren kommen derzeit Teigrezepturen auf, insbesondere Produkte, die Getreidearten wie Quinoa, Sorghum, Amarant, Teff und Buchweizen beinhalten. Diese neuen Pizzaböden können eine Alternative zu traditionellen Pizzaböden sein. Was diese neuen Sorten gemeinsam haben, ist die Ausrichtung auf den Trend hin zu „gesünderer Pizza“ und „Clean-Label-Produkten“.