Die Wiesheu GmbH konnte in diesem Jahr ihren 45. Geburtstag feiern. Was einst mit Backöfen für Leberkäs begann, ist heute ein Global Player und europaweiter Marktführer für Ladenbacköfen.
Die iba in München war im vergangenen Jahr ein wichtiges Ereignis im Geschäftsjahr der Wiesheu GmbH, doch keineswegs das einzige. Das Unternehmen stellt auf zahlreichen Messen rund um den Globus aus. Wiesheu-CEO Marcus Gansloser: „Wir sind in Europa auf allen wesentlichen Messen vertreten, so beispielsweise in Moskau auf der Modern Bakery. In den USA arbeiten wir mit Bizerba sehr eng zusammen und das auch auf den Messen. In Südamerika beschicken wir Ausstellungen in Mexiko, Brasilien und Kolumbien. In diesen Ländern bewegt sich unendlich viel, die Branche entwickelt sich rasant und es sind ‚Brotländer’. In solchen Ländern haben die Messen auch noch einen deutlich höheren Stellenwert, weil sie für alle, die nicht zur iba fliegen (können), der Ort sind, an dem sie die Informationen finden.“
Der Hersteller aus dem schwäbischen Großbottwar präsentiert in München mit aktiven Vorführungen ein breites Spektrum von der Einstiegsvariante bis zur neuesten Generation der Ladenbacköfen. Schwerpunkt der Entwicklung war, so CEO Marcus Gansloser, die Bereitstellung maximaler Kapazität bei reduziertem Energiebedarf. Gansloser: „Uns kennt man als Hersteller und Entwickler von Ladenbacköfen, aber die Bedürfnisse und Anforderungen unserer Kunden gehen weiter und verändern sich kontinuierlich. Unser Bestreben ist es, als Lösungsanbieter aufzutreten und unserem Kunden zu helfen, sein Geschäft noch effizienter zu gestalten.“
Dazu gehört neben dem Backofen selbst auch ein vollautomatisches Reinigungssystem, das ohne Zutun des Bedienpersonals startet und arbeitet, ein automatisches Beschickungssystem, das Be- und Entladezeiten reduziert, und immer häufiger auch die Vernetzung der Ofensteuerungen. Laut Gansloser sind solche Systeme, die mitdenken, eine wichtige Hilfe nicht nur in Ländern, in denen es Personalmangel gibt, sondern auch dort, wo beispielsweise das Personal sehr unterschiedliche Sprachen spricht. Diese Systeme, so Gansloser, sichern unabhängig davon die gleichbleibende Qualität über die Zeit, aber auch über ganze Shopketten, ein wichtiger Baustein für die Markenpflege. Wiesheu arbeitet bei diesem Thema zweigleisig. Neben der Vernetzung auf der Ebene der hauseigenen Ofensteuerungen kann die gesamte Datenverarbeitung auch beim Kunden erfolgen. Gansloser: „Wir als Wiesheu können heute unser System auf Wunsch komplett in die Hand unserer Kunden geben. Wir installieren in der IT-Infrastruktur des Kunden, der dann den kompletten Zugriff und damit die Datenhoheit hat und nicht nur von uns übermittelte Daten. Entscheidend“, so der CEO, „ist für uns, dass die eingesetzten Systeme und die damit erzielten Informationen dem Kunden einen Mehrwert bieten und ihm helfen, sein tägliches Business besser zu organisieren.“
Marcus Gansloser, CEO der Wiesheu GmbH in Großbottwar und Wolfen sowie der Atollspeed GmbH, Steyrermühl (Österreich)
Auch jenseits von Big Data wird die Vernetzung seit Jahren genutzt, um den Service zu unterstützen und auch bei weit entfernt installierten Geräten eine schnelle Analyse und Behebung von Störungen zu erreichen. Gansloser: „Die Märkte verändern sich extrem schnell. In manchen Ländern hat man Personalengpässe, in anderen entwickelt sich die Qualität der Tiefkühlprodukte so rasant nach oben, dass sie eine ganz neue Dynamik in die Märkte bringen. Dabei sind Zuverlässigkeit, Service und Versorgung mit Ersatzteilen enorm wichtige Themen, egal ob in Europa, Asien oder Südamerika.“
Wiesheu beliefert Bäckereien, Hotels, Restaurants, Supermärkte, Convenienceshops und Tankstellen in mehr als 50 Ländern. Produziert werden die Öfen an den deutschen Standorten in Großbottwar und Wolfen. Die Rohstoffe stammen weitgehend aus Europa. In Frankreich, Polen und den USA ist Wiesheu mit eigenen Tochtergesellschaften am Markt. In den USA kooperiert das Unternehmen darüber hinaus mit dem deutschen Waagenhersteller Bizerba. In Asien hat Wiesheu den Vertrieb in die Hände der Kolb Ltd, Hongkong, gegeben. Gansloser: „Kolb ist seit Jahrzehnten in Asien sehr erfolgreich. Der Vertrieb ist inklusive Service regional organisiert, ganz ähnlich wie in Deutschland.
Das automatische Beschickungssystem TrayMotion reduziert die Be- und Entladezeiten
Der E3, eine der jüngsten Entwicklungen, die auf der iba in München gezeigt wurden, bietet statt der bisherigen 15 jetzt 18 Blechen Platz
Wiesheu ist dort als Premiumrange ‚Made in Germany’ im Portfolio.“ Die frühere Muttergesellschaft des Partnerunternehmens, die Kolb Holding AG aus der Schweiz, verkaufte 2017 den Hersteller der Atollspeed-Hybridöfen sowie die österreichische Vertriebsgesellschaft Atollspeed GmbH, Meiningen, an die Wiesheu-Eigentümer. Wiesheu und Atollspeed sind seither Schwesterunternehmen und kooperieren in ausgewählten Regionen. Die Wiesheu GmbH beschäftigt rund 500 Mitarbeiter und setzte 2017 weltweit 120 Mio. EUR um.