Dipl.-Ing. Jesper Hansen verstärkt als Vertriebsleiter Bäckereitechnik die DIOSNA Dierks & Söhne GmbH. Im Interview erklärt der gebürtige Däne mehr über die Zukunftsstrategie des Unternehmens.
Borchfeld: Zum 1. Mai dieses Jahres gab es einen Wechsel in der Geschäftsführung. Henrik Oevermann, welcher die kaufmännische Leitung und die Bereichsleitung Bäckereitechnik innehat, übernahm die Leitung des Unternehmens von Dr. Wolfgang Eißer. Nun verantworten Sie die Vertriebsleitung Bäckereitechnik. Was für Pläne haben Sie?
Hansen: Dr. Eißer und Henrik Oevermann haben Diosna in den letzten Jahren erfolgreich umgebaut sowie verschiedene Unternehmen integriert. Es gibt nun die Bereiche Equipment, Prozess-Automation und Biotechnologie. Die Kompetenzen dieser Bereiche möchte ich weiter bündeln.
Borchfeld: Was genau meinen Sie damit?
Hansen: Unsere Kunden werden immer anspruchsvoller und wollen immer bessere Backwaren herstellen. So sollen heute z. B. Clean-Label-Produkte aus wenigen Rohstoffen auf industriellen Anlagen hergestellt werden.
Dabei sollen die Backwaren keine oder wenig Backmittel enthalten bzw. wir wollen durch den Einsatz von Vor- und Sauerteigen Backmittel ersetzen. Zudem soll das Aroma der Gebäcke durch die Biotechnologie verbessert und die Frischhaltung verlängert werden. Ebenfalls spielt die Kostenoptimierung bei der Umstellung eine Rolle.
Borchfeld: Sehen Sie weitere Trends in der Backbranche?
Hansen: Neben dem Trend zu Clean-Label-Produkten beobachten wir eine steigende Nachfrage nach Bio-Produkten und auch maßgeschneiderte Produkte bzw. individuelle Sauerteigstarter sind gefragt.
DIOSNA stellt auf der iba z. B. einen neuen Spiralkneter mit Touch Panel und Frequenzumformer vor
Borchfeld: Und wenn Sie den Bereich Anlagenbau betrachten?
Hansen: Im Maschinenbau spielen die Themen Rückverfolgbarkeit und Hygiene eine große Rolle. Zudem wird von Handwerksbäckern das Mietkonzept von Anlagen, z. B. von Knetern oder Sauerteiganlagen, angenommen. Die großen Backwarenhersteller dagegen fragen oft nach betriebsindividuellen Anlagenkonzepten. Dabei sollen Teige mit einer höheren Teigausbeute verarbeitet werden können.
Borchfeld: Was genau können Sie den Kunden denn bieten?
Hansen: Wir können durch die Biotechnologie aus unserem Haus interessierte Kunden bei der Umstellung der Produktion unterstützen. Außerdem bieten wir durchgängige Prozesse beim Anlagenbau an, konkret vom Silo bis zum Teig. Wir als Gruppe haben den Vorteil unsere Kunden bei der Automatisierung der Produktion unterstützen zu können.
Borchfeld: Noch einmal zurück zu Diosna. Wie steht das Unternehmen heute da?
Hansen: Heute haben wir weltweit rund 325 Mitarbeiter und erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 70 Mio. EUR. Die Exportquote liegt bei ca. 80 %. Wir gründen gerade neue Niederlassungen, um vor Ort die hohen Ansprüche der Kunden erfüllen zu können. Wachstumsmärkte sind für uns Indien, die USA und Russland, wobei auch gerade die D-A-CH-Region auf einem hohen Niveau wächst.
Borchfeld: Herr Hansen, vielen Dank für das Interview.