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Neuigkeiten aus Brüssel

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VDB Österreich Kolloquium 2023

Es ist schon gute Tradition, dass DI Angela Pretzl zum Auftakt des zweiten Veranstaltungstages über neue Entwicklungen auf dem Brüsseler Parkett berichtet.

Demnach plant die EU, künftig für Acrylamid Grenzwerte und Orientierungswerte einzuführen, letztere deutlich unter den Grenzwerten. Außerdem werden zurzeit in einem Forschungsprogramm Daten über den Acrylamidgehalt von Spezialprodukten erforscht. Karotten oder Nüsse im Teig, so bisherige Ergebnisse, führen zu deutlich höheren Acrylamidwerten im Endprodukt.

Seit Mitte Mai ist außerdem eine geänderte Verordnung zum Thema Kontaminanten in Kraft. Darin wird u. a. der Grenzwert für Blausäure (beispielsweise aus Leinsaat) leicht erhöht und neue Höchstgehalte für Ochratoxin A in verschiedenen neu definierten Kategorien festgelegt. Für 3-MCPD-Glycidylfettsäureester ist eine Ausweitung der Grenzwerte auf weitere Lebensmittelkategorien geplant. Darunter fallen auch Gebäcke und Kuchen.

Mit Blick auf eine Reduzierung der Lebensmittelverschwendung ist eine Überarbeitung der EU-Vorschriften zur Datumskennzeichnung „zu verbrauchen bis“ oder „mindestens haltbar bis“ im Gespräch. Außerdem sollen Gesetze und Förderungen auf ihr Potenzial zur Abfallentstehung untersucht werden.

In Bezug auf die Reduzierung der Emissionen von fluorierten Treibhausgasen denkt man in Brüssel daran, das Ziel für Emissionssenkung im Industriesektor bis 2030 von 55 % auf 70 % zu erhöhen.  Gleichzeitig sind Verbote für die Verwendung solcher Gase für Sektoren angedacht, in denen das technologisch und wirtschaftlich machbar ist bzw. „grüne“ Alternativen vorhanden sind. Ein gestaffeltes Verbot der Instandhaltung von Klimaanlagen, stationären Klimaanlagen, Wärmepumpen je nach Treibhausgaspotenzial steht ebenfalls auf der Brüsseler Wunschliste.

Für die Backbranche nicht unwichtig dürften die Änderungen des Algorithmus für den Nutri-Score sein. Grob gesprochen, dürften Backwaren künftig in der Regel um 1 Kategorie schlechter bewertet werden, weil hohe Zuckergehalte stärker ins Gewicht fallen, Salz nicht mehr als Natriumgehalt, sondern als Salzgehalt gemessen wird und auch Ballaststoffe anders bewertet werden.