Die Situation der deutschen Handwerksbäcker – Teil 3
Der dritte Teil der Studie befasst sich mit der Vermögensstruktur der Unternehmen, genauer gesagt mit dem Effizienzgrad der Anlagennutzung und mit der Investitionsquote.
III. Vermögensstruktur
6. Asset Efficiency Ratio
Asset Efficiency Ratio der sehr großen Unternehmen (XL)
Spitzenwerte erzielen Wiehgärtner mit rd. 80 % und vor allem Frischbäck mit rd. 117 %. Der Wert von 0 % bei Bachmeier und bei Detlef Malzer’s ist darin begründet, dass das Anlagevermögen in beiden Fällen von einer verbundenen Gesellschaft gehalten wird.
Asset Efficiency Ratio der Großunternehmen (L)
Schäfer ist leicht zurückgegangen, weist aber im Vergleich zu allen anderen Unternehmen einen Spitzenwert aus.
Asset Efficiency Ratio der mittelgroßen Unternehmen (M)
BB Rösner und Essmann’s und Valora (an dieser Stelle sogar mit 207,9 %) sind die Besten ihrer Gruppe. Gute Werte liefern auch Grobe und Döbbe. Höflinger Müller hat sich von 77 auf fast –6 % (negativer Cashflow) verschlechtert.
Asset Efficiency Ratio der Kleinunternehmen (S)
Die Stadtbäckerei Kamp ist hier ein besonderer Fall hoher Produktivität, weil einem Cashflow von 402 Tsd. Euro ein Sachanlagevermögen von nur 60 Tsd. Euro gegenübersteht. Ein exzellentes Ergebnis (wenngleich stark gegenüber dem Vorjahr gesunken) liefert Jung & Schmitt, gefolgt von der Bäckerei Engel sowie von Ebbing und Schmid-Kuhn. Noch viel negativer geworden sind die Feinbäckerei Heberer mit dem Standort in Weimar sowie Karl Wellmann. Stark verbessert hat sich die Stadtbäckerei Kühl.
Asset Efficiency Ratio der Kleinstunternehmen (XS)
Nach dem Verkauf (siehe Teil 2 in brot+backwaren 6/2020) weist die Grimminger Vertriebsgesellschaft kein Sachanlagevermögen mehr aus und folglich erscheint 0 % als Vermögenseffizienzrate. Thoks weist einen negativen Wert aus – siehe dazu den Kommentar zu Tabelle 25.
7. Investitionsquote
Investitionsquote der sehr großen Unternehmen (XL)
Auf Investitionskurs befindet sich in erster Linie Ludwig Stocker Hofpfisterei. Es folgen Con Pane, Wiehgärtner, Kamps und Steinicke. Auch hier sehen wir keine Werte bei Bachmeier und auch nicht bei Detlef Malzer’s, weil das entsprechende Anlagevermögen von verbundenen Unternehmen gehalten wird.
Investitionsquote der Großunternehmen (L)
Mit Ausnahme von Schäfer, der sehr deutlich aufgestockt hat, sehen wir hier nur einen quotalen Rückgang der Investitionen.
Investitionsquote der mittelgroßen Unternehmen (M)
Höflinger Müller ist mit 172 % offensichtlich auf Expansionskurs. Dagegen befindet sich Peter’s 2018 nach den starken Investitionen des Vorjahrs in der Phase der Ausschöpfung. Ähnliches gilt auch für Viehmeier. Wenn man die Tabelle betrachtet, beobachtet man tendenziell eher eine ruhigere Phase geringer Investitionstätigkeit.
Investitionsquote der Kleinunternehmen (S)
Bei der Meisterbäckerei Schneckenburger ist die Investitionstätigkeit in beiden Jahren auf gleichem, sehr hohem Niveau. Ansonsten sehen wir jedoch mit wenigen Ausnahmen, wie Bäcker Müller und Bäckerei Schwerdtner, eine geringere bzw. abnehmende Investitionsneigung. Die Nullwerte im Vorjahr bei Jung und Schmidt und bei Karl Schmitt resultieren daraus, dass im Vorjahr die Veröffentlichung des Anlagenspiegels unterblieb. Gleiches gilt für die Stadtbäckerei Kuhl, bei der in beiden Jahren (wie bereits in den davorliegenden Jahren) der Anlagespiegel fehlt, obwohl die Veröffentlichung nach dem HGB vorgeschrieben ist.
Investitionsquote der Kleinstunternehmen (XS)
Bei allen Unternehmen mit Ausnahme von Friedrich Viehmeier sehen wir einen fallenden Trend.
Autor — Prof. Dr. James Bruton ist Steuerberater und zertifizierter Berater der nationalen Initiative Neue Qualität der Arbeit (www.inqa.de).
Der Beitrag wird in der nächsten Ausgabe fortgesetzt. Wenn Sie die komplette Studie, zusammengefasst in einem digitalen Format, wünschen, schreiben Sie uns gerne eine E-Mail an Frau Viktoria Usanova vom Leserservice, E-Mail: usanova@foodmultimedia.de