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b+b-2020-03-Corona und die Auswirkungen

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Noch ist alles, was an Einschätzungen über die
Auswirkungen der Corona-Pandemie derzeit kursiert,
Ableitung aus vergangenen weltweiten Krisen und wenig
konkret oder branchenbezogen. brot+backwaren hat sich
umgehört, wie die Zulieferanten der Branche die Folgen der
Krise einschätzen und wie sie darauf reagieren.

Die Signale aus der Branche sind so unterschiedlich wie die Struktur der Betriebe. Tagelang gingen Bilder durch die Nachrichten, die leere Brotregale zeigten. Während Handelslieferanten wie Harry alle Produktionsreserven aktivierten, sah es bei den Handwerkern und Filialisten ganz anders aus.

Filialisten mit hohem Gastronomieanteil mussten fast schon über Nacht mit To-go-Konzepten und Lieferungen versuchen, den Umsatzabbruch nicht lebensbedrohlich werden zu lassen. Alle Handwerker litten zudem darunter, dass Verbraucher ihre Einkaufstouren reduzierten und möglichst nur wenige Geschäfte besuchten, was tendenziell den Lebensmittelhandel und vorverpackte Ware im Brotregal bevorzugte.

Um gegenzusteuern, wurden Aktionen gestartet, die zum Einkauf beim Bäcker aufrufen. #gemeinsambackenwirdas von backaldrin ist ein Beispiel dafür. „Um in der Bevölkerung auf die herausfordernde Lage für Bäcker aufmerksam zu machen“, erklärt Wolfgang Mayer, Mitglied der Geschäftsführung im Interview auf Seite 8. „Alle Unternehmen kämpfen mit Problemen im Bereich Logistik, Mitarbeiterführung und so weiter.“

In den Geschäften ist „Bitte Abstand halten“ das Gebot der Stunde. Wer einen hat, nutzt seinen Drive-in-Schalter. Andere, wie die Bäckerei Schmitt aus Frankenwinheim, ziehen im Schnelldurchlauf einen Pop-up-Drive-in in einer ehemaligen Tankstelle hoch.

Chancen, um Verluste abzufedern, liegen auch im Netz. Es ist die Zeit der Online-Stores und Lieferdienste. Im Raum Düsseldorf tun sich Bäcker mit einem Taxibetrieb zusammen. Bei der Lokalbäckerei Brotzeit in München entwickelte ein Mitarbeiter eine Liefer-App. Über „beliefer.me“ können die Kunden in Münchens Süden jetzt online ordern. Deutlich größer fällt das Liefergebiet der thüringischen Bäckerei Helbing aus. Sie verschickt deutschlandweit. Es sind vorgebackene Brote und Kleingebäcke, die der Kunde im eigenen Ofen fertigbackt. Die Logistik übernimmt DHL, im Raum Thüringen auch der Zeitungsbote, denn Helbing arbeitet parallel mit der Mediengruppe Thüringen zusammen. Und es geht schnell. Bei unserem Testkauf trafen die Backwaren zwei Tage nach der Bestellung in der Redaktion in Hamburg ein.

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Wie viele andere, federt auch Brotzeit Verluste durch einen Online-Shop mit Lieferservice ab

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Das passende Brot, Teil der Krisenbewältigung bei der Bäckerei Schmitt

Situation bei Harry-Brot

Mit Beginn der Ausgangsbeschränkungen registrierte Harry-Brot eine hohe Nachfrage nach SB-verpacktem Brot. Man habe darauf mit allen verfügbaren Backkapazitäten, auch mit Sonderschichten, reagiert, heißt es aus dem Unternehmen. Mit einer gewissen Sortimentseinschränkung konnten die Liefermengen noch gesteigert werden. Mittlerweile (Stand: 20. April) hat sich bei SB-Brot das Einkaufsverhalten der Kunden normalisiert und Harry liefert wieder das gesamte Sortiment aus Toast, Sandwich, Vollkorn- und Mischbrot aus. Lediglich im Sortiment „Zum Fertigbacken“ könne man der nach wie vor hohen Nachfrage nur durch Weglassen von wenigen Artikel nachkommen. Demgegenüber spürt das Unternehmen bei Brot und Tiefkühl-Brötchen, die in Selbstbedienung aus den Backstationen verkauft werden, einen deutlichen Rückgang.

Weiter schreibt Harry-Brot zur Situation: Seit Aufkommen der Corona-Thematik wird die aktuelle Lage täglich durch ein Harry-Strategieteam auf höchster Ebene bewertet

und entsprechende Maßnahmen für das Unternehmen eingeleitet. Die Gesundheit der Mitarbeiter und die Minimierung des Risikos haben dabei stets die oberste Priorität. Sowohl für die Backbetriebe als auch für den Außendienst und Frischdienst wurden umfangreiche Maßnahmen erarbeitet. Speziell geht es dabei um Verhaltensvorgaben und Schutzausrüstung für die Mitarbeiter.

Auch im Frischdienst wurden beispielsweise die Abfahrtzeiten der Touren und damit die gleichzeitige Anwesenheit der Mitarbeiter entzerrt. Für das Büropersonal wurde durch konsequentes Arbeiten im Homeoffice für die anwesenden Mitarbeiter Einzelbüros ermöglicht. Überall wurden Desinfektionsstationen installiert. In der Produktion sind die Hygienestandards von jeher streng und hoch, so dass während der Schicht kein Ansteckungsrisiko besteht. Für alle Pausenräume wurde Vorkehrungen zur Kontaktminimierung getroffen.

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Wie die Bäckereimaschinenbauer mit der Krise umgehen

Nahezu unbeachtet von der Öffentlichkeit wirkte sich die Krise auf die Bäckereimaschinen aus. Kranke Mitarbeiter, Beeinträchtigungen der Rohstoffversorgung, Reisebeschränkungen für das Installations- und Servicepersonal, Messen, die ausfielen, und eine Kundschaft, bei der Neuinvestitionen gerade nicht die oberste Priorität haben. Wie das konkret für die Bäckereimaschinenbauer aussieht und wie sie gegensteuern, zeigt eine kleine Interviewreihe, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, aber ins Bewusstsein zurückholt, dass nicht nur das Geschäft mit dem Verbraucher massive Auswirkungen zeigt.

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Wie wirkt sich die Corona-Krise auf Ihr Unternehmen aus?
Im Moment noch nicht so dramatisch. Wir hatten einen fantastischen Auftragseingang in den letzten 3 Monaten vor der Krise, konnten jedoch die für Februar bis April geplanten Lieferungen nicht mehr realisieren und diese Anlagen stehen lieferfertig im Lager. Wir haben also genug zu tun, sobald sich die Beschränkungen wieder lockern und unsere Kunden wieder Fremdfirmen in ihrem Betrieb akzeptieren. Auch haben wir eine ganze Reihe von Teststellungen (mobile Vakuumanlagen mit Begleitung durch einen unserer Anwendungsspezialisten zur Demonstration der erreichbaren wirtschaftlichen und produktspezifischen Vorteile im Betrieb des potenziellen Kunden) nicht mehr durchführen können. Diese Teststellungen sind die Vorstufe zu einem erfolgreichen Verkaufsabschluss und dadurch wird es sicher Verzögerungen bei zukünftigen Akquisitionen geben.

Wir haben uns auf schwierige Zeiten von mindestens 6 Monaten eingestellt und gehen aber davon aus, dass wir einen solchen Zeitraum ohne krisenbedingte Kündigungen durchhalten können.

Gibt es Auswirkungen auf Lieferungen und Installationen?
Wir haben alle anstehenden Auslieferungen, Montagen und die Erfüllung der Wartungsverträge bis auf Weiteres zurückgestellt. Nur im Notfall (Pannendienst) dürfen – unter sehr strengen Richtlinien – Service-Techniker fremder Unternehmen in die Produktionen. Wie schon gesagt, haben wir die bestellten Anlagen fertig montiert auf Lager und sind in der Lage, diese bei Abruf durch unsere Kunden zeitnah zu installieren.

Wie wirken sich die Corona-Maßnahmen auf den Service aus?
Wir garantieren auch in dieser schwierigen Situation den gewohnten und zuverlässigen Service (24 Stunden/7 Tage). In Verbindung mit dem Modem für Ferndiagnose gewähren wir nach wie vor eine maximale Reaktionszeit von 2 Stunden.

Wie steht es aktuell mit Ihrer Rohstoffversorgung?
Die Rohstoffversorgung (bei uns Komponenten zur Komplettierung der Anlagen) ist auch auf längere Sicht, teilweise vielleicht mit kleinen Verzögerungen, gesichert.

Haben Sie Kurzarbeit angemeldet/mussten Sie Mitarbeiter entlassen?
Wie auch alle anderen Unternehmen haben wir ein sofortiges Kostenmanagement für die Zukunftssicherung des Unternehmens aufgestellt. Auch die Anmeldung der Kurzarbeit ist Bestand dieser Maßnahme. Unser oberstes Ziel ist nicht nur die Sicherstellung der Liquidität des Unternehmens, sondern ganz besonders der aktive Erhalt unserer Mitarbeiter. Denn nur so können wir unseren Kunden nach überstandener Krise weiterhin den gewohnt hohen Qualitätsstandard bieten.

Haben Sie spezielle Angebote für Ihre Kunden in Anbetracht der Corona-Krise?
Wir sind der Überzeugung, dass gerade in Krisensituationen ein hohes Maß an Solidarität notwendig ist. Da Solidarität uns alle stärkt, leisten wir unseren Beitrag in Form eines Nachlasses von 20 % auf alle Servicearbeiten und bestehenden Wartungsverträge. Und dies ab sofort bis zum 31.12.2020.

Was planen Sie für die Nach-Corona-Zeit?
Mit unseren Kunden und Interessenten Kontakt aufzunehmen, um einen geeigneten Zeitpunkt für die Wiederaufnahme der unterbrochenen Gespräche zu finden, alle gebuchten und noch ausstehenden Teststellungen nach und nach abzuarbeiten und mit unseren Kunden Strategien entwickeln, wie die entstandenen Kosten der Corona-Krise durch den gezielten Einsatz der Cetravac-Vakuumkonditionierung und die damit verbundenen erheblichen Lohn-, Prozess- und Energiekosteneinsparungen und staatliche Förderungen wieder erwirtschaftet und somit ausgeglichen werden können. Auch die Vorbereitung auf die hoffentlich stattfindende südback, an der wir einige richtungsweisende Neuentwicklungen vorstellen möchten, rückt dann wieder in den Vordergrund. Unseren für Mitte Mai geplanten Workshop, der unerwartet großes Interesse gefunden hat, mussten wir leider absagen. Wir bemühen uns aber um einen Ersatztermin im Herbst oder Frühjahr 2021.

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Wie wirkt sich die Corona-Krise auf Ihr Unternehmen aus?
Aufgrund der dynamischen Entwicklung sind aussagekräftige Prognosen derzeit fast unmöglich. Wie jedes produzierende Unternehmen in Deutschland bemerken auch wir die Unsicherheit unserer Kunden und Mitarbeiter. Unsere Verantwortung als einer der wichtigsten Partner der Backindustrie nehmen wir sehr ernst. Da wir uns seit mehr als 135 Jahren auf „Made in Germany“ verlassen, sind wir hier weitgehend unabhängig. Jedoch machen sich Transportmöglichkeiten und steigende Lieferkosten auch für uns bemerkbar. Unser Tagesgeschäft in der Produktion können wir glücklicherweise fast uneingeschränkt fortführen.
Da wir mit unseren hochwertigen Knetmaschinen und Systemen für Backwaren einen Markt bedienen, der eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel stellt, beobachten wir in dieser Krise sogar einen Anstieg an industriell hergestellten und verpackten Produkten. Unsere Aufgabe ist es, jetzt dafür zu sorgen, dass wir alles in unserer Macht Stehende veranlassen, um diesen Bedarf auch zu decken. Ob uns das kurz- und mittelfristig gelingt, hängt von vielen Faktoren ab.

Gibt es Auswirkungen auf Lieferungen und Installationen?
Unsere Kunden können sich hier hundertprozentig auf uns verlassen, denn unsere hauseigenen Werkstätten sind bestens organisiert. Bereits bestätigte Bestellungen werden selbstverständlich auch bearbeitet und ausgeliefert. Sollte es hier zu krankheits- oder auch lieferantenbedingten Verzögerungen kommen, informieren wir unsere Kunden rechtzeitig. Hierfür wurden zuverlässige Prozesse entwickelt, um den Informationsstand aktuell zu halten. Sofern diese Produktionsketten funktionieren, können wir auch zukünftig termingerecht ausliefern. Einschränkungen ergeben sich natürlich durch die Einschränkung der Reisefreiheit. Dies betrifft vor allem unsere Experten, welche bei den Kunden arbeiten. D. h. Verkäufer, technische Monteure, Technologen, Programmierer und Inbetriebnehmer. Die DIOSNA Gruppe verfügt jedoch über ein großes Netzwerk an kompetenten Vertriebs- und Servicemitarbeitern und zuverlässigen Partnern, welches erlaubt, vor Ort auf das jeweilige Fachpersonal zuzugreifen und einen gut strukturierten Kundendienst anzubieten.

Wie wirken sich die Corona-Maßnahmen auf den Service aus?
In der gegenwärtigen Situation hat es sich als nützlich erwiesen, dass wir unsere Prozesse kontinuierlich optimieren und bereits über „Remote Monitoring“ Zugang zu vielen unserer modernen Produktionsanlagen haben. Einige unserer Servicetechniker verwenden Videotelefonie, um schnelle und unkomplizierte Unterstützung zu leisten. Darüber hinaus haben wir auch ein weltweites Netzwerk ausgewählter Partner, die, soweit möglich und zulässig, auch unsere Kunden vor Ort unterstützen. Besonders beliebt sind unsere Wartungskits in verschiedenen Versionen. Dies gibt dem Kunden die Möglichkeit, z. B. Verschleißersatzteile durch hauseigene Techniker austauschen zu lassen.

Wie steht es aktuell mit Ihrer Rohstoffversorgung?
Bisher erhalten wir unsere Rohstoffe. Jedoch machen sich Transportmöglichkeiten und steigende Lieferkosten auch für uns bemerkbar.

Haben Sie Kurzarbeit angemeldet/mussten Sie Mitarbeiter entlassen?
Nein.

Haben Sie spezielle Angebote für Ihre Kunden in Anbetracht der Corona-Krise?
Wir nutzen die Digitalisierung als Chance, um neue Wege zu entwickeln. Sie dürfen gespannt sein, was wir uns noch alles einfallen lassen.

Gespräche mit unseren Kunden und Geschäftspartnern finden online statt. Auch der erwähnte Remote-Zugang zählt dazu. So stehen wir unseren Kunden weiterhin mit Rat & Tat zur Seite und unterstützen sie mit unserem Prozess-Know-how und als Teigexperte. Die Wartungskits helfen unseren Kunden vor Ort. Darüber hinaus bieten wir weiterhin Beratung durch unsere Technologen. Denn durch den Einsatz von Starterkulturen, wie etwa unseren DIOStart Produkten, kann ein Sauerteig hergestellt werden. Dieser wiederum erhöht die Haltbarkeit und Frische von Bäckereiprodukten, ermöglicht einen erhöhten Wassereintrag und eine Verringerung des Rohstoffeinsatzes (z. B. Zucker, Fett). Dies kann wirtschaftlich für unsere Kunden ein großer Nutzen sein.

Darüber hinaus recherchieren unsere Teams weiter darüber, mit welchen Mitteln wir unsere Kunden unterstützen können. So informieren wir z. B. gerade über Online-Plattformen wie LinkedIn darüber, dass DIOSNA-Kunden im Besitz eines Weizenfermenters (W-Serie) Hand-Desinfektionsmittel nach WHO-Rezept herstellen können.

Was planen Sie für die Nach-Corona-Zeit?
Unsere Kunden werden wir weiterhin mit gewohnt hoher Qualität unterstützen. Die derzeitige globale Krise bringt uns digital gerade sehr nach vorn. In Zukunft gilt es, diese Chance zu nutzen und für uns und unsere Kunden weiterzuentwickeln.

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Wie wirkt sich die Corona-Krise auf Ihr Unternehmen aus?
Zunächst einmal wirkt sich die Corona-Krise natürlich auf die interne Organisation aus, d. h., wir müssen unsere Mitarbeiter bestmöglich schützen und haben deshalb eine ganze Reihe von Maßnahmen getroffen: mobiles Arbeiten, Sicherheitsabstände vergrößert, Videokonferenzen anstatt direkte Meetings und neue Arbeitszeitmodelle, um nur einige Beispiele zu nennen.

Was den Markt betrifft, sehen wir aktuell eine weitere Tendenz hin zu großen Anlagen. Das „one-stop-shopping“ in den großen Supermarkt-Ketten beflügelt auch den Bedarf an großen Industrieanlagen. Auf der anderen Seite haben die kleineren Betriebe leider sehr stark mit der aktuellen Situation zu kämpfen, denn diese setzen oftmals auf individuelle Verkaufsstellen, wie Cafés oder Straßenverkäufe, welche aufgrund der aktuellen Pandemie geschlossen sind.

Gibt es Auswirkungen auf Lieferungen und Installationen?
Wir sind aktuell noch in der glücklichen Lage, dass wir sagen können, dass unsere Geschäftsabläufe und Lieferketten weiterhin sehr gut funktionieren. Durch die organisatorischen Anpassungen sind wir intern sehr gut aufgestellt. Extern, also auf der Seite der Materiallieferungen, haben wir momentan auch keine Beeinträchtigungen, wir werden weiterhin ordentlich und mit den entsprechenden Stückzahlen beliefert, weshalb wir hier ebenfalls bisher keine nennenswerten Beeinflussungen sehen. Daher sind aktuell keine Kundenprojekte gefährdet und wir liefern weiterhin aus. Das kann sich allerdings jederzeit ändern, weshalb wir hier aktuell sehr wachsam sind. Auch nehmen wir aber Rücksicht auf die Risikoländer gemäß RKI.

Wie wirken sich die Corona-Maßnahmen auf den Service aus?
Auch hier gibt es keine wesentlichen Einschränkungen. In den Risikogebieten gemäß RKI greifen wir in erster Linie auf Remote-Services zurück. In diesem Zuge setzen wir z. B. eine Augmented-Reality-Brille ein, um den Kunden vor Ort an der Anlage bestmöglich zu unterstützen. Die ersten Einsätze waren bereits sehr erfolgreich. Vor Ort haben wir zudem über die lokalen Tochtergesellschaften noch das MULTIVAC Service Netzwerk, das bereits seit 1.1.2020 die Serviceaktivitäten von FRITSCH mit übernommen hat. So können wir auch trotz der aktuell herausfordernden Lage sehr guten Service für unsere Kunden erbringen.

Wie steht es aktuell mit Ihrer Rohstoffversorgung?
Auch hier gibt es aktuell keine Einschränkungen. Laut BMLE sind wir als Hersteller von Nahrungsmittelmaschinen zudem als systemkritisch einzustufen, unsere Lieferanten wissen das und unterstützen uns entsprechend sehr gut.

Haben Sie Kurzarbeit angemeldet/mussten Sie Mitarbeiter entlassen?
Nein, ganz im Gegenteil. Wie bereits gesagt, sehen wir aktuell eine hohe Nachfrage nach industriellen Bäckereimaschinen, von Kurzarbeit sind wir aktuell weit entfernt.

Haben Sie spezielle Angebote für Ihre Kunden in Anbetracht der Corona-Krise?
Wie bereits angesprochen, sind vor allem kleine und mittlere Bäcker momentan stark von der Corona-Krise betroffen. Um diese zu unterstützen, haben wir auf unseren Social-
Media-Kanälen die Kampagne #saveourbakers ins Leben gerufen. Ziel der Kampagne ist es, auf die Situation der kleinen und mittelgroßen Bäcker aufmerksam zu machen und zu zeigen, dass der lokale Lieblingsbäcker auch während dieser Krise für seine Kunden da ist. Hierfür entwickeln die Bäcker auch wirklich tolle Aktionen, über welche wir gerne im Rahmen der Kampagne berichten wollen.

Was planen Sie für die Nach-Corona-Zeit?
Corona hat uns „gezwungen“, neue Wege des Zusammenarbeitens zu nutzen. Diese werden wir, wo es funktioniert, auch in Zukunft ermöglichen. Es hat sich gezeigt, dass man nicht immer an einem Ort zusammenkommen muss, um sehr gute Ergebnisse zu erzielen. So werden wir zum Beispiel Maschinenabnahmen bei uns im Werk per Video weiter anbieten und auch Remote-Services weiter fokussieren. Diese können wir ja aktuell ausgiebig testen und optimieren.

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Wie wirkt sich die Corona-Krise auf Ihr Unternehmen aus?
Da wir als Produktionsbetrieb wesentlich zur Aufrechterhaltung der Versorgungsketten beitragen, sind Bereiche unseres Betriebs bis auf Weiteres nicht von allfälligen Ausgangs-
sperren oder Verkehrseinschränkungen betroffen. Unsere Produktion wird somit unter Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen weitergeführt. Um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich zu schützen, haben wir auch zahlreiche Homeoffice-Arbeitsplätze eingerichtet.

Ein großes Dankeschön gilt hier unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die uns mit viel Optimismus und Verständnis bei der Aufrechterhaltung des Betriebs unterstützen.

Gibt es Auswirkungen auf Lieferungen und Installationen?
Installationen können derzeit unter Berücksichtigung der zusätzlichen rechtlichen und sicherheitstechnischen Aspekte nur eingeschränkt durchgeführt werden. Wir erleben hier eine sehr offene und verständnisvolle Kommunikation mit Kunden, da die Gesundheit der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen natürlich auch für Bäckereien oberste Priorität hat.

Wie wirken sich die Corona-Maßnahmen auf den Service aus?
Unsere weltweite 24/7-Service-Hotline und unser Serviceteam stehen wie gewohnt zur Verfügung. Ersatzteile können wie gehabt bestellt und geliefert werden. Service-Einsätze werden vorerst nur eingeschränkt vorgenommen. Wir tun daher unser Bestes, um unsere Kunden mit Fernwartung zu unterstützen.

Wie steht es aktuell mit Ihrer Rohstoffversorgung?
Versorgungssicherheit ist für uns als Produktionsbetrieb ein sehr wichtiger Aspekt. Durch ein großflächiges Lieferantennetzwerk und langfristige Planung unserer Einkaufsabteilung ist unsere Rohstoffversorgung nach wie vor gewährleistet.

Haben Sie Kurzarbeit angemeldet/mussten Sie Mitarbeiter entlassen?
In Zeiten der Unsicherheit ist es uns ist sehr wichtig zu betonen, dass wir keine Mitarbeiter entlassen haben. Die österreichische Bundesregierung hat mit dem Modell der „Corona Kurzarbeit“ eine Möglichkeit gefunden, um die Normalarbeitszeit vorübergehend herabzusetzen und somit die Arbeitskosten für Unternehmen zu reduzieren. Diese Möglichkeit haben auch wir nach umfassender Evaluierung in Anspruch genommen. Unser Ziel ist damit, möglichst alle Beschäftigten zu halten.

Haben Sie spezielle Angebote für Ihre Kunden in Anbetracht der Corona-Krise?
Unser Angebot besteht darin, unsere Kunden auch weiterhin mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterstützen, damit ihre Produktion gesichert ist. Das besteht in der Lieferung von Ersatzteilen, unserer weltweiten Service-Hotline und Beratung über Telefon beziehungsweise Remote Service.

In diesen herausfordernden Zeiten möchten wir uns bei allen Bäckereien bedanken, die die Lieferkette aufrechterhalten und Menschen auf der ganzen Welt mit einem der wichtigsten Lebensmittel versorgen – BROT.

Was planen Sie für die Nach-Corona-Zeit?
Wir haben Anfang des Jahres eine sehr positive Entwicklung und Investitionsbereitschaft in der Bäckereibranche wahrgenommen. Wir hoffen, dass sich diese Entwicklung in der Zeit „nach Corona“ weiter fortsetzt. Ein wichtiger Indikator dafür wird die südback im Oktober sein. Wir blicken optimistisch auf diese Messe und sind an der Planung für Messeneuheiten. Vor allem setzen wir dabei auf die Themen Hygiene und Effizienz, damit unsere Anlagen noch besser und schneller zu reinigen sind und Kunden somit eine maximale Anlagenverfügbarkeit haben.

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Wie wirkt sich die Corona-Krise auf Ihr Unternehmen aus?
Die niederländische Regierung hat generelle Maßnahmen gegenüber der Bevölkerung und den Unternehmen kommuniziert. Wir alle müssen Verantwortung übernehmen und entsprechend handeln.

Wir möchten nicht auf das Risiko stoßen, dass sich Rademaker-Mitarbeiter infolge von Reisetätigkeiten und internationalen Außendiensteinsätzen mit dem Coronavirus COVID-19 infizieren und dies nach Hause übertragen. Rademaker ist jedoch über alle Disziplinen voll funktionsfähig, wobei die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entweder von zu Hause oder im Hauptsitz unter den empfohlenen Bedingungen, wie den Abstands- und Begegnungsregeln, arbeiten. Hier kommt uns auch der 2019 durchgeführte Ausbau der Verwaltungs- und Produktionsflächen zugute, der mehr Bewegungsfreiheit zulässt. Für die internen und externen Besprechungen nutzen wir jetzt stärker als vorher die modernen Telekommunikationssysteme. Mit den eigenen Vertriebsniederlassungen und dem Internationalen Vertreter Netzwerk sind wir lokal weniger abhängig von Reisen aus den Niederlanden.

Gibt es Auswirkungen auf Lieferungen und Installationen?
Die Vielfalt an Maßnahmen in die unterschiedlichen Länder bei unseren Kunden weltweit gegen das Coronavirus COVID-19 können zur Folge haben, dass angegebene und geplante Transport-, Montage- und Inbetriebnahme-Zeiten nicht eingehalten werden können. Die Einflüsse sind verschiedenartig, weshalb wir nicht einschätzen können, in welchem Umfang sich die Folgen auswirken. Aus diesem Grund müssen wir uns eventuelle Lieferzeitverschiebungen, welche durch die Maßnahmen gegen das Coronavirus verursacht werden, rechtlich offenhalten. Dies wurde bereits sehr offen mit unseren Kunden kommuniziert.

Wie wirken sich die Corona-Maßnahmen auf den Service aus?
Die Rademaker 24/7-Serviceabteilung steht den Kunden nach wie vor rund um die Uhr zur Verfügung. Per Telefon, E-Mail, Onlinezugriff, Ersatzteil-Versand kann in den meisten Fällen geholfen werden. Die Rademaker Academy kann mit z. B. Quick-Guide-Anleitungen gut unterstützen, hier spielen auch die neuen Medien mit Visualisierung und Fern-Anleitung eine große Rolle. Im dringenden Bedarfsfall kann Rademaker mit den lokalen Servicetechnikern reagieren, ohne Reiseeinschränkungen zu verletzen. Der robuste Anlagenbau und die hohe Verfügbarkeit der Anlagen sind in diesen Zeiten viel wert.

Wie steht es aktuell mit Ihrer Rohstoffversorgung?
Aufgrund der professionellen internen Logistik und Lagerhaltung sowie der sehr hohen eigenen Fertigungstiefe von Rademaker im Vergleich zu vielen anderen Lieferanten im Bäckerei-Maschinenbau können wir die Produktionsabläufe bislang vollständig versorgen und unterstützen. Material-Engpässe sind aus momentaner Sicht nicht zu erwarten und die geplanten Lieferbereitschaften ab Werk sehen wir deshalb nicht gefährdet. Rademaker kann fast unabhängig von Lieferanten weiterarbeiten.

Haben Sie Kurzarbeit angemeldet/mussten Sie Mitarbeiter entlassen?
Ein ganz klares Nein. Glücklicherweise mussten wir nicht zu diesen Maßnahmen greifen. Rademaker investiert momentan ganz gezielt im Bereich der Forschung & Entwicklung zu unserem Produkt-Portfolio. Diese Abteilung ist voll im Einsatz.

Haben Sie spezielle Angebote für Ihre Kunden in Anbetracht der Corona-Krise?
Nicht im allgemeinen Sinne. Wir sprechen mit unseren Kunden, um spezifisch und gezielt die für sie optimale Unterstützung zu realisieren. Wir haben großen Respekt vor der Leistung unserer Kunden, die Organisation der momentanen Aufgaben zu bewältigen. Rademaker steht seinen Kunden auf vielfältige Weise zur Verfügung, um weiterhin erfolgreich arbeiten zu können. Die Service-Fern-Unterstützung erfolgt ohne Berechnung und die Projekt- und Vertriebsaktivitäten gehen über die verfügbaren Medien ohne Unterbrechung weiter, um Aufträge abzuarbeiten und neue Projekte weiterzubringen.

Was planen Sie für die Nach-Corona-Zeit?
Wir beschäftigen uns aktuell mit mehreren Szenarien und Optionen. Auch hier werden auf Dauer die länderspezifischen Maßnahmen und Richtlinien der einzelnen Regierungen von Einfluss sein. Jedoch wird am wichtigsten sein, welche Erfahrungen die spezialisierten Unternehmen der Back- und Nahrungsmittelbranche in dieser außerordentlichen Situation gemacht haben und was dies für die Zukunft bedeuten kann. Dies wird letztendlich zielführend für Rademaker sein und bestimmen, welche Maßnahmen benötigt werden. Die Rademaker-Produktentwicklungsabteilung ist jedenfalls sehr aktiv und lässt einiges erwarten.

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Wie wirkt sich die Corona-Krise auf Ihr Unternehmen aus?
Bisher wird unsere Tätigkeit natürlich durch logistische Aspekte verlangsamt. Unsere Produktion bleibt in Betrieb und nachdem die erforderlichen Hygiene- und Distanzierungsregeln sehr früh umgesetzt wurden, ist ein Großteil unserer Mitarbeiter im Einsatz. Alle Mitarbeiter, die dazu in der Lage sind, arbeiten täglich per Videokonferenz (Verwaltung, Dienstleistungen, Designbüros usw.) zusammen. Wir sind im Lebensmittel- und im Gesundheits- und Pharmasektor tätig, einem Sektor, der sehr gefragt ist. Selbst wenn die Restaurants und Hotels nicht mehr bestellen und der Backbranche weitere Abnehmer fehlen, sind unsere Kunden ziemlich aktiv.

Gibt es Auswirkungen auf Lieferungen und Installationen?
Wir sind zwar auf den Transport und die Lieferung von Teilen angewiesen und es gibt durch die Grenzkontrollen teilweise Störungen in der Lieferkette, aber auch hier stehen wir nicht still. Unsere Installationen entsprechen weiterhin den Hygienevorschriften, von VMI bis zu unseren Kunden. Alles dauert notwendigerweise länger als normal, aber wir bleiben zu 100 % betriebsbereit.

Wie wirken sich die Corona-Maßnahmen auf den Service aus?
Unser Service bleibt auch aktiv und betriebsbereit. Die Ressourcen sind jetzt darauf ausgerichtet, die gesamte technische Unterstützung bereitzustellen, die unsere Kunden benötigen. Unsere mit den Kunden in Kontakt stehenden Teams arbeiten in der Telearbeit und können auf die dafür konfigurierten Geräte/Anlagen zugreifen. Wir sind auch so organisiert, dass wir jeden Tag Ersatzteile versenden können. Unsere Rezeption, unser Lager und unsere Sendungen funktionieren wie gewohnt.

Wie steht es aktuell um Ihre Teileversorgung?
Nachdem sich bei der Ankündigung der ersten Corona-Eindämmungsmaßnahmen eine Verlangsamung bei der Belieferung ergeben hat, hat jetzt die überwiegende Mehrheit unserer Lieferanten ihre Tätigkeit wieder aufgenommen. Wir haben also kein Problem mit der Teileversorgung, sondern nur mit Verlangsamungen in der Lieferkette.

Haben Sie Kurzarbeit angemeldet/mussten Sie Mitarbeiter entlassen?
Wir haben das große Glück, unsere Kunden in Wirtschaftssektoren zu unterstützen, die viel weniger betroffen sind als andere. Wir sind uns aber bewusst, dass wir uns an die derzeitige Verlangsamung anpassen müssen und dass es zu einer Rezession kommt. VMI hat kein Personal entlassen. In dieser Zeit, in der sich der Betrieb verlangsamt, haben wir unsere Mitarbeiter gebeten, Urlaub zu nehmen und Überstunden abzubauen.

Haben Sie spezielle Angebote für Ihre Kunden in Anbetracht der Corona-Krise?
Unsere Standardanlagen sind am einfachsten herzustellen und zu versenden, da wir bereits vor einigen Wochen mit der Produktion begonnen haben. Wir können die aktuelle Nachfrage in Bäckereien befriedigen. Zudem können wir diese Art von Anlagen problemlos als Teil von Sonderangeboten mit sehr kurzen Fristen anbieten.

Was planen Sie für die Nach-Corona-Zeit?
Es wäre heute sehr riskant, über die Dauer der Krise, ihr Ausmaß oder die konkreten Auswirkungen auf unsere Aktivitäten zu spekulieren. Wir sind jedoch sicher, dass wir uns neu erfinden und uns Zeiten stellen müssen, die sicherlich schwierig sein werden. Gleichzeitig wollen wir unsere Kunden fördern und unterstützen. Über die Krise hinaus sehen wir zugrunde liegende Trends, die sich sicherlich in der Backbranche verstärken werden: Hygienemaßnahmen, die Kontrolle der Produktion und das Verhindern von Kreuzkontaminationen. Unsere Expertise beim Mischen von Prozesslösungen für Pharmazeutika und Kosmetika, manchmal in engen und/oder sterilen Umgebungen, ist zweifellos von Vorteil. Von Materialien über Zertifizierungen und Qualitätskontrollen bis hin zu Wasch- und Sterilisationstechnologien: Wir sind in der Lage, auf diese Trends zu reagieren, die sich in Bäckereien entwickeln, in denen wir bereits Waschsysteme anbieten – sehr effektiv und dennoch wirtschaftlich, um z. B. eine Kreuzkontamination zu vermeiden.

Die Rückverfolgbarkeit der Produktion und die Herkunft der Rohstoffe/Inhaltsstoffe werden auch für unsere Kunden ein wichtiges Anliegen bleiben und sogar noch verstärkt. Unsere Management- und Überwachungslösungen, das Datenfeedback zur Prozessverbesserung und die Rückverfolgbarkeit der Produktion sind betriebsbereit. In Verbindung mit unseren Schwesterunternehmen der Linxis Group sind wir in der Lage, breitere und schlüsselfertige Anforderungen an die Leitungsüberwachung und die globale Rückverfolgbarkeit zu erfüllen.