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b+b-2019-05-„Wir spielen Championsleague“

WP Haton konzentriert sich auf die Aufarbeitung von Teigen nach der klassischen Methode mit Teigteilern, Rundwirkern, Langrollern, Bestreuungseinrichtung und Gäranlagen. Der Fokus liegt auf Exzellenz und Flexibilität und kundenspezifischen Lösungen.

Die klassische Methode der Brotaufarbeitung heißt klassisch, weil sie die Vorteile traditioneller Handarbeit in moderne Technik übersetzt. Dazu gehören der Erhalt der Teigstruktur, Formstabilität auch bei sehr weichen Teigen bis zum Endprodukt und nicht zuletzt eine hohe Flexibilität der verarbeitbaren Teige und Gewichte und der daraus geformten Gebäcke. Damit kommen die Panninger einer globalen Entwicklung auf dem Backwarenmarkt entgegen, die immer stärker auf handwerkliche Qualität und Produktvielfalt setzt. Allein die Crustica-Brotlinie, die Teige mit einem Wassergehalt von bis zu 80 % des Mehleinsatzes und 12 Stunden Teigruhe verarbeitet, liefert mehr als 20 verschiedene Produkte.

Zu den großen Entwicklungen gehören bei Haton derzeit Hygiene und Materialforschung. So ist aus der Basic-Lösung der Teigteiler eine Wash-down-Lösung (CleanTec Version) geworden, bei der die einzelnen Komponenten wie Kolben, Trommeln oder Transportbänder etc. aus der Maschine gefahren und gewaschen werden, aber auch die gesamte Anlage verfahren und mit Wasser gereinigt werden kann. Sie erfüllt International-Protection-Normen für den Schutz gegen Strahlwasser, in Teilen sogar gegen zeitweiliges Untertauchen. Für Anlagen, auf denen beispielsweise sauerteighaltige Roggenteige, oder auch zuckerhaltige Teige und andere Teige mit einem hohen Verschleißprofil, verarbeitet werden, können die Oberflächen zusätzlich deutlich säureresistenter als bisher ausgelegt werden (SR-Versionen). Derzeit suchen Hatons Materialforscher z. B. nach einem dauerhaften Ersatz für die Teflonbeschichtung in den Trichtern, damit der Vorgang der Wiederbeschichtungen überflüssig wird.

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 C-Proof-perforierte Gehänge aus Edelstahl für den CleanProofer

Hygiene und neue Materialien hieß auch die Überschrift bei der Entwicklung des CleanProofers, der in großen industriellen Zwischengärschränken Gärkörbchen aus einem neuartigen Werkstoff einsetzt. Hierdurch wird Schimmelbildung fast auf null reduziert, die Teigausbeute kann deutlich erhöht werden und die bisherigen Teigkörbchen sind überflüssig geworden. Die ersten Anlagen bewähren sich zurzeit in der Praxis.

Eher der Qualitäts- und Effizienzsteigerung gelten die derzeitigen Entwicklungen von Langrollsystemen, die Teige noch freundlicher bearbeiten. Die Erfolge sind vor allem dem GPS (Gradual Progressive Sheeting) zu verdanken: Der Teig wird über Walzenpaaren schrittweise teigschonend auf die gewünschte Länge und Breite ausgewalzt.

65 % ihres Umsatzes machen die Panninger inzwischen außerhalb Europas und entsprechend häufig kommen auch die Anregungen für Forschung und Entwicklung von anderen Kontinenten. Dazu gehört beispielsweise der zunächst vom amerikanischen Markt geforderte DecoSeeder, der Toastbrote von bis zu 800 g rundherum mit Saaten bestreut und dabei auf Stundenleistungen je nach Körneranteil von 4.000 bis 5.000 Stück kommt. Inzwischen ist die Idee auf den alten Kontinent übergeschwappt und wird für Kastenbrote aus Roggenmischteig mit einer TA von 175 eingesetzt.

Industrielle Teigteilmaschine V 700

Der V 700 ist ein Beispiel dafür, wie sich die Entwicklungen in der Materialforschung bei Haton in der Ausgestaltung der Maschinen niedergeschlagen haben. Der V 700 ist ein teigschonender volumetrischer Teigteiler, mit dem sich eine Gewichtsgenauigkeit der Teigstücke von 99,5 % erreichen lässt. Dank neuer Materialentwicklungen gibt es ihn heute sowohl als Wash-down-Version wie auch mit einer säureresistenten Einheit.

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Asiatische Wurzeln hat dagegen der Teigtwister, der aus der alten 4-Pieces-Methode für Toastbrote eine 6-Pieces-Version für noch bessere und engere Struktur entstehen ließ.
Ein dritter Schwerpunkt der Entwicklung bei Haton gilt der Digitalisierung und Automatisierung, wobei allerdings grundsätzlich die Frage nach Nutzen und Kosten in den Vordergrund gestellt wird. Sinnvoll, so Sales and Operations Director Rabi Williams, „ist die Kommunikation zwischen Teigteiler und Checkweigher. Wenn es aber um die gesamte Liniensteuerung geht, die automatisch selbst steuern soll, setzen wir darauf, dass geschulte Operator an den Linien stehen und den fachlich qualifizierten Überblick haben. Da, wo das erwünscht und gefragt ist, bieten wir entsprechende Schulungen an, bei Personalwechsel auch wiederholt“, so der Experte.

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 Axel Wagner, Key Account Manager

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Rabi Williams, Marketing und Sales, Director Sales and Operations

Ebenso klar und deutlich zieht Williams die klare Linie zu anderen Teigaufarbeitungssystemen wie Teigband- oder Extrudertechnik. „Wir spielen in der Championsleague und wir konzentrieren uns auf die Weiterentwicklungen unserer Systeme, indem wir beispielsweise Teigteiler mit einer Gewichtsgenauigkeit von 99,5 % anbieten. Das bringt unseren Kunden Effizienz und Flexibilität.“

WP Haton

Standort: Panningen, NL
Produktionsprogramm: Klassische Teigteilsysteme, Teigteiler, Rundwirker, Gärschränke, Langroller

Schon vor Anfang des Jahrtausends gehörte WP Haton zu den ersten Bäckereimaschinenherstellern, die ihre Fertigung nach der Kaizen-Philosophie organisierten. Das Management bei Haton ist flach strukturiert. Unter dem CEO Henk Snellink arbeiten die in Regionen aufgeteilten Key Accounter, Project Accounter und Service-Manager gleichrangig neben- und miteinander.